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Expedition in Wasserwelt
und zum »Brunnquell«

Bach-Tage: Donnerstag Kinder- und Nachtkonzert

Halle (WB). Das Element Wasser, als Thema der 44. Haller Bach-Tage ist Inspiration für zwei Konzerte am Donnerstag, 8. Februar.

Im Kinderkonzert um 15.30 Uhr in der Aula des Kreisgymnasiums Halle lädt Martin Lüker alle großen und kleinen Kinder ab fünf Jahren zu einer Wassermusik ein. Im Nachtkonzert um 21.30 Uhr in der katholischen Herz-Jesu-Kirche gestaltet das Duo Bernhard Klapprott (Clavichord und Orgel) und Christoph Dittmar (Altus) unter dem Titel »Brunnquell aller Güter«, einen Liederabend der feinen und leisen Töne mit Werken Johann Sebastian Bachs.
Das Kinderkonzert der Haller Bach-Tage ist seit 13 Jahren fester Bestandteil der Konzertreihe und hat sich rasant zum Publikumsliebling entwickelt, was für eine gelungene Programmgestaltung spricht. Mit Martin Lüker kommt erneut ein Künstler nach Halle, der es auf wunderbare Weise versteht, das Interesse von Kindern zu wecken und mit ihnen zusammen einen inspirierenden und mitreißenden Nachmittag zu gestalten. Die Kinder erwartet eine spannende Expedition in die Wasserwelt, wo man den Nixen begegnet, in Tropfsteinhöhlen lauscht, mit Seeräubern nach Schätzen jagt und natürlich vom gefährlichen Leben der launischen Forelle erfährt.
Der aus Halle stammende Martin Lüker gab seine ersten Klavierkonzerte mit 14 Jahren in Osnabrück. Nach dem Studium von Instrumentalpädagogik und Klavier in Detmold entwickelt er mit zunehmender Begeisterung humoristisch-musikalische Bühnenprogramme, und das nicht nur für Kinder!
Im Nachtkonzert zu gemütlich-später Stunde hat Bernhard Klapprott ein heute eher selten zu hörendes Musikinstrument im Gepäck, ein Clavichord von 1765. Dieses sehr alte Tasteninstrument - die erste Erwähnung findet sich 1396 - spielte im 17. und 18. Jahrhundert in der Hausmusik eine große Rolle, vergleichbar mit dem Klavier heute. Aufgrund seiner geringen Anschaffungskosten war es damals ein beliebtes Übungsinstrument. Im Vergleich zum Klavier ist der Ton des Clavichords zwar leise, jedoch höchst modulationsfähig. Denn die besondere Konstruktion des Instruments, bei der die Saiten mit Hilfe von sogenannten Tangenten angeschlagen werden, ermöglicht es dem Spieler, auch nach dem Anschlagen den Ton zu beeinflussen. So sind beispielsweise in gewissen Grenzen dynamische Abstufungen und Vibrato möglich.
Bernhard Klapprott ist Professor für Cembalo/historische Tasteninstrumente und Orgel an der Hochschule für Musik »Franz Liszt« in Weimar. Zusammen mit seinem ehemaligen Schüler Christoph Dittmar (Altus) gestaltet er diesen vokalinstrumentalen Abend. Zu hören sind u.a. die Französische Suite II und IV (BWV 813 + 815), das Präludium (BWV 847) aus dem »Wohltemperierten Klavier« und Lieder aus dem »Musicalischen Gesang-Buch«.
Karten zu elf Euro und sechs Euro (ermäßigt) gibt es an der Abendkasse.

Artikel vom 07.02.2007