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Außergerichtliche Lösung gesucht

Kliniken und Bezirksregierung verhandeln über Frühreha in Versmold

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Ins Ringen um die Zukunft des Versmolder Krankenhauses ist neue Bewegung gekommen. Am Donnerstag diskutierten Vertreter des Klinikums Ravensberg, des evangelischen Krankenhauses Bielefeld (EvKB) und der Bezirksregierung über Wege zu einer außergerichtlichen Einigung. Ziel bleibt für das Klinikum Ravensberg eine Frühreha-Abteilung am Standort Versmold.

Zwei Stunden lang wurde in größerer Runde über einen Lösungsansatz gesprochen, der allerdings nach Informationen des VERSMOLDER ANZEIGERS noch in zahlreichen Fragen auszugestalten und zu klären ist. Aufsichtsratschef Klaus Besser, seine Stellvertreterin Marianne Kampwerth, Bürgermeister Thorsten Klute und Verwaltungschef Volker Schulz vertraten das Klinikum Ravensberg in Detmold. »Es war ein angenehmes, konstruktives Gespräch. Dass wir nicht gleich zu einem Ergebnis kommen, war von vornherein klar«, sagte Klaus Besser dem VERSMOLDER ANZEIGER am Freitag auf Anfrage.
Wie berichtet steht die Klage des EvKB gegen die Einrichtung einer Frührehabilitationsabteilung in Versmold bislang dem Vorhaben als größte Hürde im Weg. Beklagte ist in dem am Verwaltungsgericht Minden anhängigen Verfahren die Bezirksregierung. Sie hatte als verlängerter Arm des NRW-Gesundheitsministeriums bereits im November 2005 einen Feststellungsbescheid für das Klinikum Ravensberg erlassen, in dem die Frühreha-Abteilung mit 50 Betten für den Standort Versmold festgeschrieben ist.
Die mündliche Verhandlung der Klage hat das Verwaltungsgericht inzwischen für den 22. Mai terminiert. »Wir wollen die Zeit bis dahin für weitere Gespräche nutzen. Ziel ist eine außergerichtliche Einigung«, sagte Besser. Ein weiteres Gespräch auf Arbeitsebene sei noch im laufenden Monat geplant. »Von allen Beteiligten ist für eine Lösung Entgegenkommen gefragt. Jeder wird etwas geben müssen«, erklärte Besser. »Die Distanz ist aber nicht unüberbrückbar. Ich bin optimistisch, dass wir eine Einigung erzielen. Es bleibt aber spannend.« Für das Klinikum Ravensberg gehe es darum, beide Standorte dauerhaft zu erhalten. In Versmold sei dieses Ziel nach derzeitiger Lage nur mit der Frühreha zu erreichen.
Hoffnung auf eine baldige Lösung hegt auch Bürgermeister Thorsten Klute. »Es hat sich angedeutet, dass man gemeinsam einen Weg finden kann.« Aus seiner Sicht sei es in der aktuellen Situation von besonderer Bedeutung, dass »wir Versmolder betonen, wie wichtig uns das Krankenhaus und dessen Zukunft ist«. Eine Möglichkeit dazu haben alle Bürger am heutigen Samstag. Von 10 Uhr an werden an einem Infostand auf dem Marktplatz Postkarten verteilt. Mit deren Versand soll an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann appelliert werden, die Krankenhaus-Zukunft in Versmold sicherzustellen.

Artikel vom 03.02.2007