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»OWL wird nicht
zu kurz kommen«

Im Gespräch: Christa Thoben (CDU)

Bielefeld (WB). OWL werde nicht zu kurz kommen, sagt NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben im Gespräch mit Reinhard Brockmann.NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

Nach innen kann sich OWL oft selbst helfen. Nach außen, gegenüber Hessen, braucht es Hilfe. Ein Fall für die Ministerin?Thoben: Das versuchen wir. Im Fall des geplanten Factory-Outlet-Centers nahe Diemelstadt habe ich im Moment noch die Zustimmung meines Kollegen aus Hessen, Dr. Alois Rhiel, dass er sich auch nicht dafür stark macht. Aber ich werde die nächste Raumordnungs-Ministerkonferenz nochmals nutzen, die Verabredung zwischen den Bundesländern festzuzurren. Die steht im Prinzip. Aber damit das im konkreten Fall hält, muss man immer noch einmal nachlegen.Das geplante Center ist eine Initiative aus der Region Diemelstadt, der örtliche Abgeordnete macht sich sehr stark dafür. Ich muss jetzt sehen, dass ich den Wirtschaftsminister in Hessen bei der Stange halte.

Der Neubau des Flughafens Kassel-Calden kann Paderborn in rote Zahlen stürzen.Thoben: Im Fall Flughafen Kassel ist die Sachlage viel komplizierter. Hessens Ministerpräsident Roland Koch hat es bisher abgelehnt, mit uns eine Verabredung zu treffen.

Wie kann OWL an 1,3 Milliarden aus Brüssel teilzhaben? Thoben: Man muss sich intelligent aufstellen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das auch gelingt. Eine gemeinsame Entwicklungsstrategie soll aufgestellt werden. Daraus werden sich viele Projekte entwickeln lassen.

OWL hat 10 Prozent der Einwohner, 20 Prozent der Fläche. Sind bis 260 Millionen »drin«?Thoben: Wenn OWL ganz viel einfällt, ist das erreichbar. Auf der anderen Seite ist diese Region nicht notleidend. Ich glaube nicht, dass OWL zu kurz kommt.

Wer hat das letzte Wort über so unterschiedliche Projekte wie Kardiologie, IT-Meile, Nationalpark und Rennstrecke?Thoben: Wir werden viele Dinge im Wettbewerb ausloben. Man muss sehen, ob beispielsweise eine Rennstrecke besser zur Tourismusförderung passt oder zur Entwicklung der Automobilzulieferer. Ich schließe derzeit gar nichts aus.

Der Regionalrat berät bereits ein abgestimmtes Gesamtkonzept. Wäre es nicht klüger, noch ein halbes Jahr zu warten?Thoben: Besser ist es, das jetzt schon zu tun. Denn man wird in dem Konzept diejenigen Stärken beschreiben, die man weiterentwickeln will, je früher man sich darüber im Klaren ist, desto besser. Das ist genau die Idee.

Artikel vom 02.02.2007