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Morddrohungen gegen Heynckes

Polizisten in Zivil hatten den Trainer in Bochum und Cottbus begleitet

Am Ende war die Aufregung zu viel: Trainer Jupp Heynckes gab bei Borussia Mönchengladbach auf.
Mönchengladbach (dpa). Nach seinem Rücktritt als Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach sind Morddrohungen gegen Jupp Heynckes bekannt geworden. »Ich habe in den letzten beiden Monaten drei Morddrohungen erhalten. Die waren so ernst zu nehmen, dass ich in Bochum und Cottbus von mehreren Polizisten in Zivil begleitet wurde«, sagte Heynckes der Rheinischen Post.
Club-Sprecher Markus Aretz bestätigte die Morddrohungen, diese seien aber nicht der Grund für den Rücktritt gewesen. »Mein Entschluss stand vorher fest«, sagte Heynckes. Zur Zeit ermittele noch die Polizei, deswegen wollte sich der Verein nicht weiter zu der Angelegenheit äußern.
Derweil stand Heynckes ehemaliger Co-Trainer Jos Luhukay gestern erstmals in alleiniger Verantwortung auf dem Trainingsplatz, um die Elf auf das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld vorzubereiten. Erst in der Winterpause wurde der 43-Jährige in den Trainerstab des Vorletzten geholt, nachdem sich der Verein von Co-Trainer Uwe Speidel getrennt hatte.
Der Niederländer will langfristig »offensiven und attraktiven Fußball spielen lassen, damit die Zuschauer zufrieden nach Hause gehen können«. Doch er weiß, dass zunächst nur der kurzfristige Erfolg zählt. »Zunächst müssen wir aus dem Keller raus«. Angesichts des Drei-Punkte-Rückstands auf einen Nichtabstiegsplatz braucht seine Elf dringend ein Erfolgserlebnis. Das würde auch Luhukays Chancen erhöhen, zur Dauerlösung zu werden. Bei den Spielern genießt Luhukay großes Vertrauen. »Er ist ein guter Ausbilder«, sagte Kapitän Kasey Keller.

Artikel vom 02.02.2007