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Hinaus auf die Baustelle
Vor dem großen Blühen will der Garten frühlingsfit gemacht werden
Noch hat der Garten nichts mit einem blühenden Paradies gemein. Doch der erste Frühlingsmonat naht. Also: Die Gartenschere gepackt und hinaus auf die Baustelle!
Zuerst könnte das »Rückgrat« des Gartens eine Stärkung vertragen: Bäume und Sträucher. Ein radikaler Schnitt bündelt die Kraft von Obst- und Zierbäumen. Der Rückschnitt von ganzen Astpartien sorgt später für zahlreiche Blüten und kräftige Früchte. Wichtig ist auch eine gute Durchlüftung der Krone. Ist sie zu dicht, bietet sie Sonnenstrahlen keinen Durchlass mehr. Blätter können nach einem Regenschauer nur schwerlich trocknen: eine Einladung für schädigende Pilze. Größere Schnitte oder gar das Fällen von Bäumen sollte dabei den Fachleuten vom Landschaftsbau überlassen bleiben.
Kräftig gestutzt wollen im Frühling auch diejenigen Ziersträucher sein, die im Sommer oder Herbst blühen: Lavendel, Rosen, Heidegewächse und Clematis. Je nach Wetter kann ab März auch der Winterschutz von den Beeten entfernt werden. Der kluge Gärtner hält noch mobiles Abdeckmaterial für Spätfröste parat. Die meisten Pflanzen kommen aber mit den März-Temperaturen ganz gut zurecht.
Noch vor dem Austrieb sollten Gräser und Stauden mit der Rosenschere von abgestorbenen Pflanzenteilen befreit werden. Der Boden dankt es, wenn Hobbygärtner ihn nun vorsichtig lockern und gegebenenfalls Kompost und Dünger einarbeiten. Wer im Herbst vergessen hat, Zwiebeln zu setzen, pflanzt vorgetriebene Zwiebelblumen in Schalen und Kästen.
Auch einige kleine Bäume und Ziersträucher blühen nun bald und Gärtnereien bieten eine große Auswahl ganz unterschiedlicher Gehölze. Ein Frühlingsgarten ohne das leuchtende Gelb der Forsythien? Kaum vorstellbar. Balkon- und Terrassengärtner können sich diese Pflanzen in die Töpfe holen. Die duftenden, dunkelrosafarbenen bis roten Blütenblätter des Seidelbasts (Daphne mezereum Rubra Select) zeigen sich ebenfalls schon im März und können im Garten zu schmucken Farbtupfern werden.
Eine weniger bekannte Schönheit ist die Japanische Aprikose (Prunus mume Beni-chi-dori). Ihre rosafarbenen Blüten wirken wie kleine, fernöstliche Kunstwerke - ein Hauch von Exotik, direkt hinter dem Haus.
Markant ist die Wuchsform der Hängenden Kätzchenweide (Salix caprea Pendula). Ihre langen Triebe reichen bis zum Boden und sind zu Beginn des Frühlings dicht an dicht mit flauschig-weichen, goldgelben Kätzchenblüten besetzt.
Leider wecken die ersten Sonnenstrahlen auch das weniger geliebte Unkraut aus dem Winterschlaf. Es lohnt sich, das Beet genau zu inspizieren und so früh wie möglich Unkräuter zu entfernen. Wenn die erste Generation Hirtentäschel erst einmal geblüht und ihre Samen verbreitet hat, ist viel, viel mehr zu tun.

Artikel vom 24.02.2007