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Stadthallen-Chef gibt
Maria Unger einen Korb

Nusser hilft trotzdem bei Geschäftsführer-Suche

Von Michael Delker
Gütersloh (WB). Bei der schwierigen Suche nach einem neuen Stadthallen-Geschäftsführer hat sich jetzt Johann Nusser eingeschaltet. »Ich habe dem Beigeordneten Dr. Klaus Wigginghaus die Adressen von einigen Leuten genannt, die für den Job in Frage kommen«, erklärte der Stadthallen-Chef dem WESTFALEN-BLATT.

Die Stadt war in die Bedrouille geraten, weil sich der letzte verbliebene Bewerber in der vergangenen Woche selbst ins Abseits stellte. Der 48-jährige Geschäftsführer der Franken-Therme in Bad Windsheim hatte in seiner Bewerbung verschwiegen, dass ihm bereits im Oktober gekündigt worden war (das WB berichtete).
Nach Meinung von Johann Nusser muss der neue Geschäftsführer spätestens im Sommer seinen Dienst antreten. »Dann stehen im großen Saal umfangreiche Renovierungsmaßnahmen auf dem Programm, die nahezu täglich Entscheidungen erfordern«, sagt der Stadthallen-Chef, für den im März die passive Phase der Altersteilzeit beginnt. Dass die Stadt Gütersloh kurzfristig jemanden findet, hält er für möglich. In der Branche seien Verträge mit einer sechswöchigen Kündigungsfrist zum Quartalsende üblich.
Nusser selbst wird für die Übergangsphase nicht als Interimslösung zur Verfügung stehen. Zwar hat Bürgermeisterin Maria Unger am Wochenende während der Hochzeitsmesse einen Versuch unternommen, ihn zu überreden, doch der Noch-Geschäftsführer gab ihr einen Korb. »Ich habe ihr gesagt, dass sie nicht bös sein soll. Ich habe mich seit Ende 2004 auf die Altersteilzeit eingestellt, und daran soll sich nichts ändern«, sagt der scheidende Stadthallen-Chef.
Dafür setzt Nusser alles daran, seinem Nachfolger ein bestelltes Feld zu hinterlassen. Kurz vor der Unterschrift steht der Vertrag mit den Organisatoren des Zahnärztetages. Dieser soll bis 2020 in Gütersloh stattfinden. Bereits verlängert hat Nusser die Verträge mit dem Kattenstrother Karnevals Club (bis 2013) und der Tanzschule Neumann (bis 2010). »Weitere Vereinbarungen werden folgen. Ich will die Veranstalter dauerhaft an das Haus binden«, mag Nusser seine letzten Tage in der Stadthalle nicht mit dem Aufräumen seines Schreibtischs vergeuden.

Artikel vom 31.01.2007