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Politik stimmt
A 33-Ende am
Schnatweg zu

Entlastungsstraße soll Folgen mildern

Halle (SKü). Die Haller Politik hat gestern Abend mehrheitlich einem vorläufigen Ende der A 33 am Schnatweg zugestimmt. Um die steigende Belastung für Halle und seine Bürger erträglich zu machen, sollen Bund und Land aber den Bau einer neuen Entlastungsstraße unterstützen sowie weitere Forderungen erfüllen.

Nach kontroverser Diskussion, fasste der Haupt- und Finanzausschuss ein Bündel von Beschlüssen zur A 33-Umplanung am Schnatweg. So drängt die Stadt den Landesbetrieb auf geplante A 33-Ausgleichsflächen im Teilbereichen von Künsebeck zu verzichten. Diese Ausgleichsflächen liegen nämlich genau dort, wo die Stadt eine Entlastungsstraße sowie ein neues, bis zu 50 Hektar großes Gewerbegebiet plant.
Die Stadt bezeichnet die Verlegung der Auffahrt Schnatweg in den Steinhagener Abschnitt als »nachvollziehbar«. Halle hofft jetzt darauf, dass eine gemeinsame Verkehrsfreigabe der A 33 in Steinhagen bis wenigstens zur L 782 (Haller Westumgehung) gelingt. Weiteres Ziel ist es, die neue Entlastungssstraße zwischen Kreisstraße, Tatenhausener Straße und dem Schnatweg rechtzeitig fertig zu haben, wenn die A 33 am Schnatweg angelangt ist. Die zwei bis drei Kilometer lange Entlastungsstraße dürfte etwa vier Millionen Euro kosten. Davon soll der Bund einen Großteil übernehmen, eben wegen der durch die nicht sofort durchgebaute A 33 entstehenden Probleme. Dazu gehört der zunehmende Verkehrsdruck auf Halle, laut Gutachten bis zu 20 Prozent Mehrverkehr auf der B 68. Und auch die Luftbelastung entlang der Bundesstraße wird ansteigen. Vertreter des Landesbetriebes räumtenein, dass in der Ortsdurchfahrt für Stickstoffdioxid und Feinstaubimmissionen (PM10-Wert) die Grenzwerte überschritten werden, wenn die A 33 am Schnatweg endet.
In den Beschluss wurde weitere Forderungen der CDU aufgenommen, die die Folgen des A 33-Endes am Schnatweg mildern sollen. Dazu gehören das Abbinden von Turner- und Flurstraße, um Schleichverkehr dort zu vermeiden. Weiterhin soll eine neue Rechtsabbiegespur an der großen Kreuzung in Bokel Staus minimieren. Auch sollen entlang der Westumgehung (L 782) Lärmschutzwände früher als geplant gebaut werden, um den Anwohnern schneller Ruhe zu verschaffen. Schließlich wird gefordert, dass eine Art Richtungsverkehr eingerichtet wird. Verkehr in Richtung Osnabrück soll über die Ortsdurchfahrt, während der in Richtung Bielefeld über Westumgehung, Tatenhauser Straße und Entlastungsstraße zum Schnatweg geführt werden soll.
Einig war sich die Mehrheit, dass der erwartete Mehrverkehr ab Schnatweg nicht einfach über die B 68 geführt werden darf, weshalb die Entlastungsstraße dringlich wird. Gegen den Beschluss stimmte nur die STU, Grüne enthielten sich. Auf Antrag der STU gibt es eine Ratssondersitzung am Donnerstag, 8. Februar, 16.30 Uhr im Schulzentrum.

Artikel vom 01.02.2007