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»Werbung für den Handball«

WM-Talk: Altkreis-Experten zittern mit der deutschen Mannschaft

Altkreis (star/HHS). Die deutschen Handballer sind auf dem besten Weg, für ein Wintermärchen zu sorgen, und der Altkreis lässt sich gern vorlesen. Zumindest in den Vereinen hat die Stimmung nach dem Spanien-Sieg Fußball-Niveau erreicht.

Lokman Direk (Spieler bei Landesligist TuS Brockhagen): »Wir haben das Spiel zusammen mit der gesamten Mannschaft im Schinkenkrug gesehen. Das ist ja wie bei der Fußball-WM. Eine bessere Werbung für den Handballsport gibt es nicht. Die starke Abwehr und ein überragender Henning Fritz haben den Ausschlag gegeben - genauso wie das Publikum. Die Begeisterung kitzelt aus den Akteuren die entscheidenden Prozentpunkte heraus. Ein gutes Beispiel dafür ist Michael Kraus, der das deutsche Spiel wieder super gelenkt hat.«
Thomas Lay (Trainer von Kreisligist SF Loxten II): »Wir hatten in den letzten Tagen fast immer ein WM-Studio im Wohnzimmer. Für Sonntag hoffe ich, dass ÝKallaÜ Tuxhorn unser Spiel in Brockhagen verlegt. Sonst stehen wir Trainer alleine in der Halle, weil alle Spieler in der ÝTenneÜ auf Großbildleinwand das Finale gucken. Ich glaube, dass Deutschland auch ins Endspiel kommt. Sie haben bewiesen, jeden Gegner niederringen zu können. Und darauf kommt es heutzutage offenbar an. Um schönen Handball geht's nicht mehr.«
Thomas Wöstmann (Trainer von Bezirksligist TG Hörste II): »Deutschland war in allen Belangen besser. Im Halbfinale müssen die Mannschaft und auch Heiner Brand aber aufpassen, sich nicht wie heute zu früh nur darauf zu konzentrieren, das Publikum auf ihre Seite zu bekommen. Die Südländer tun sich ohnehin schwer gegen 19 000 Leute. Spielerisch wird's eine ganze Klasse schwerer. Mit dem Heimvorteil im Rücken kann es reichen. Dafür brauchen wir übrigens keine Schiedsrichter. Einige strittige Entscheidungen waren dabei, wie die beim letzten Siebenmeter für Deutschland. Das ist aber bei jedem Bundesliga-Heimspiel genauso.«
Joachim Tegelhütter (Trainer von Landesligist TV Werther): »In den letzten 15 Minuten stand ich genauso unter Strom wie bei unseren eigenen Spielen. Auch meine Jungs, mit denen ich vor dem Training geguckt habe, haben Nerven gelassen. Der Sieg ist hochverdient. Deutschland hatte die Chance, vorzeitig davonzuziehen, doch gerade Kehrmann hat sich einige Fehlwürfe geleistet. Ich glaube, dass Deutschland auf Kroatien trifft - für mich das vorweggenommene Endspiel. Die Schiedsrichter haben unser Team zuletzt überhaupt nicht bevorzugt. Das war nur gegen Polen der Fall - in einer Partie, die Deutschland ohnehin verloren hat.«

Artikel vom 31.01.2007