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Große Mehrheit für Schulkleidung

WESTFALEN-BLATT fragt in Grundschulen nach - Gestern Start in Kamp-Lintfort

Von André Best (Text und Fotos)
Halle (WB). Es gibt T-Shirts oder Polohemden, drei Farben zur Wahl und nur auf Wunsch ein Logo auf der Brust: Die Overberggrundschule in Kamp-Lintfort hat als erste Grundschule in Nordrhein-Westfalen einheitliche Schulkleidung eingeführt - und nennt sie nicht Uniform.

Das WESTFALEN-BLATT fragt an Haller Grundschulen nach. Sind Sie für oder gegen eine einheitliche Schulkleidung? Klares Ergebnis: Mehr als 90 Prozent aller befragten Eltern und Lehrer äußern sich positiv und wünschen sich die einheitliche Schulkleidung. (Lesen Sie dazu auch die Umfrage und das Exklusivinterview mit NRW-Schulministerin Barbara Sommer, CDU, auf dieser Seite).
Zwischen drei Farben können die Mädchen und Jungen der Grundschule in Kamp-Lintfort wählen: weiß, hell- und dunkelblau. Zur Auswahl stehen T-Shirts, Polohemden, Sweatshirts, Fleece- und Strickjacken. Die Kollektion liefert eine Firma für Berufskleidung. Das neue einheitliche Starterset kostet die Eltern zwischen 80 und 100 Euro. Wem das zu teuer ist, hilft der Förderverein.
Zahlreiche Eltern sind begeistert. Das Wir-Gefühl werde gesteigert. Und Kinder, deren Eltern sich teure Markenkleidung nicht leisten können, würden nicht ausgegrenzt. Kritiker befürchten jedoch eine Gleichmachung. Sie sagen, dass Schüler ihre Persönlichkeit ausleben müssten - auch mit ihrer Kleidung. An dem sozialen Verhalten einiger Kinder würde auch die einheitliche Kleidung nichts ändern.
Um auch Skeptiker von der Einführung zu überzeugen, habe man in Kamp-Lintfort einen Look entworfen, der noch genug Raum für die Induvidualität der Kinder lasse. Auch die Lehrer tragen die neue Kleidung.
Gestartet ist das Projekt übrigens mit einer Modenschau.

Artikel vom 31.01.2007