30.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schüler rechtzeitig und
ganz gezielt fördern

Sprachtest: Borgholzhausen nimmt an Pilotstudie teil

Borgholzhausen/Halle (ak). Kinder mit Sprachproblemen rechtzeitig und gezielt fördern - das wird jetzt möglich mit Hilfe des so genannten Sprachstandsfeststellungsverfahren. Borgholzhausen und Halle sind hier Vorreiter in NRW. Die Kommunen nehmen an einer Pilotstudie zu dem Verfahren teil.

Alle Vierjährigen, die am 1. August 2009 in die Schule kommen, werden in den nächsten Wochen hinsichtlich ihrer Sprachfähigkeit überprüft. Schulrätin Gitta Trachte stellte die Methode in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses vor.
In der ersten Stufe des Verfahrens wird allgemein geprüft, ob der Sprachstand der Kinder ihrem Alter angemessen ist. Dieser Test findet in Form eines lockeren »Sprachspiels« immer mit mehreren Jungen und Mädchen gleichzeitig in den Kindertagesstätten statt. »Die erste Stufe ist wie ein Grobfilter. Die Kinder, die nicht sprechen oder Probleme beim Sprechen zeigen, werden in einer zweiten Phase noch einmal geprüft - dieses Mal jedoch einzeln«, erklärte Gitta Trachte. Auch die Kinder, die keine Tagesstätte besuchen, werden sofort innerhalb der zweiten Stufe des Verfahrens geprüft.
Für den neuen Sprachtest kooperieren die nordrhein-westfälischen Grundschulen jeweils mit den Kindergärten. In Borgholzhausen arbeitet die Grundschule Burg Ravensberg mit dem Kindergarten »Sonnenschein« und die größere Grundschule Gräfin-Maria-Bertha mit dem Kindergarten »Pusteblume« und der AWO-Kindertagesstätte zusammen.
In NRW werden alle Vierjährigen zum Test gebeten. Neben Hamm nehmen auch Borgholzhausen und das benachbarte Halle als einzige Städte aus dem Kreis Gütersloh an der Pilotstudie teil. Gitta Trachte: »Borgholzhausen und Halle sind repräsentativ für den ländlichen Raum.«
Das bedeutet, dass die Testverfahren in Borgholzhausen und Halle bereits in der ersten Februarhälfte beginnen - voraussichtlich in der kommenden Woche. Die Kinder aller anderen Kommunen werden erst im März geprüft. Zum Ablauf des Verfahrens findet am kommenden Donnerstag eine Konferenz im Kreishaus statt. Dazu sind Vertreter der Haller und Piumer Grundschulen und Kindergärten eingeladen. Dort wird unter anderem das für den Sprachtest verwendete Material vorgestellt und das »Sprachspiel« für die zweite Testphase des Sprachstandsfeststellungsverfahrens ausprobiert. Diese ist für Mai dieses Jahres angesetzt.
Wenn die Kinder die zweite Stufe durchlaufen haben, wird von Fall zu Fall entschieden, ob und wo Förderbedarf besteht. Die Schulrätin betonte: »Hier sind die Grundschulen gefordert, entsprechende Fördermaßnahmen anzubieten. Damit werden wir der obersten Leitlinie unseres Schulgesetzes, der Verbesserung der individuellen Förderung, gerecht.«

Artikel vom 30.01.2007