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Jährlich 2 000 Euro Heizkosten sparen

Filmteam dreht bei Familie Knehans in Dissen zum Thema »Erneuerbare Energien«

Dissen/Versmold/Borgholzhausen (mp). Dissen, Im Bruche 39: Im Haus von Heike und Wolfgang Knehans, direkt an der Landesgrenze zu Versmold-Loxten, herrscht an diesem Wintertag rege Geschäftigkeit. Ein Filmteam der Bielefelder Produktionsfirma »filmzeit medien« hat Kamera und Scheinwerfer aufgebaut und auf die neue Heizung ausgerichtet. Ein Film zum Thema »Heizen mit erneuerbaren Energien« entsteht.
»So hell war es in unserem Keller noch nie«, flachst Wolfgang Knehans. Der Diplom-Ingenieur hat eine Wärmepumpe installieren lassen, die Erdwärme in Heizenergie umwandelt. Zwei Wohnungen mit etwa 300 Quadratmetern in ihrem Haus kann die Familie in Zukunft damit beheizen. Umweltfreundlich und kostensparend, wie Knehaus betont. Er hat ausgerechnet, dass er von nun an jährlich 2 000 Euro Heizkosten spart.
»Filmzeit medien« arbeitet hier im Auftrag der Deutschen Energieagentur (dena) in Berlin an einer Film-DVD zu dem Thema. Insgesamt entstehen sechs Filme. Und genau so ein Beispiel wie es das Haus Knehans bietet, hatten die Produzenten für ihr neuestes Filmprojekt gesucht. »Die Filme«, erläutert »filmzeit«-Projektleiter Theo Knepper aus Versmold, »sollen Besitzer von Altbauten ermutigen, bei der Heizungssanierung auf Erneuerbare Energien zu setzen«. Mit Maßnahmen zur Wärmedämmung und einer modernen Heizung könne man in vielen Altbauten mehr als drei Viertel der eingesetzten Heizenergie sparen.
So wie Heike und Wolfgang Knehans, die bereits im November für die Nutzung der Erdwärme 1,5 Kilometer Rohrleitung auf dem Grundstück des früheren Bauernhofes verlegen ließen. Ein Bagger hatte dazu 1,5 Meter tiefe Gräben ausgehoben. In dieser Tiefe ist das Erdreich das ganze Jahr über zehn Grad warm - auch im Winter. Die Erde erwärmt ein Wassergemisch in der Rohrleitung, das zur Wärmepumpe fließt. Mit einem physikalischen Trick erzeugt die Wärmepumpe aus dem zehn Grad warmen Wasser ausreichende Temperatur zum Heizen. »Die Preise für Erdöl und Erdgas sind stark gestiegen«, bemerkt Knehans, »aber mit der Wärmepumpe müssen wir uns künftig über höhere Energiekosten keine Gedanken mehr machen!«
Einige Restarbeiten müssen die Monteure der Haller Installationsfirma Stüve noch erledigen, dann kann die neue Heizung noch in dieser Woche in Betrieb gehen. Die Erdwärme sei aber nicht nur für Hausbesitzer mit großen Grundstücken ein idealer Energieträger, erklärt Matthias Stüve. Wo wenig Platz vorhanden sei, könne man die Erdwärme auch mit einer Tiefenbohrung nutzen.
Bei der Erstellung der DVDs von »filmzeit medien« geht es jedoch nicht nur um Erdwärme (Geothermie). Weitere Dreharbeiten an anderen Orten beschäftigen sich mit der Nutzung von Sonnenenergie zur Warmwassererzeugung und mit Holzpellets als Energiequelle. Ferner erfahren Hausbesitzer, wie sie eine Altbausanierung in Angriff nehmen können, und wo es für die Baumaßnahmen und die Erneuerung ihrer Heizung staatliche Zuschüsse gibt.

Artikel vom 30.01.2007