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Nur selten bietet Werder
Bremen Meisterliches

Aber mit 3:0-Arbeitssieg gegen Hannover weiter vorn

Bremen (dpa). Mit einem glanzlosen Arbeitssieg hat Herbstmeister Werder Bremen seine Spitzenposition in der Bundesliga untermauert.

Trotz des deutlichen 3:0 gegen Hannover 96 boten die Hanseaten aber nur selten Meisterliches. Tim Borowski (5.), der Portugiese Hugo Almeida (67.) und der Ex-Hannoveraner Per Mertesacker (74.) sorgten für die Treffer gegen die lange gleichwertigen Gäste. Werder übernahm mit dem Sieg wieder die Spitze vom punktgleichen FC Schalke 04, der tags zuvor in Frankfurt gewonnen hatte.
»Wir waren zu lethargisch. Hannover hat uns immer wieder geschickt unter Druck gesetzt«, meinte Mertesacker selbstkritisch. 96-Trainer Dieter Hecking nahm die Niederlage mit Fassung: »Werder ist nicht die Messlatte, die für uns gilt. Bis zum 0:2 haben wir hier ein gutes Spiel geliefert.«
Die Niederlage hätte erst am Ende deutlicher ausfallen können. Doch zahlreiche Konterchancen der Bremer machte der überragende 96-Schlussmann Robert Enke zunichte. Seine größte Tat: Er hielt einen Foulelfmeter von Torjäger Miroslav Klose (70.).
Werder-Trainer Thomas Schaaf konnte auf seine bewährte Formation zurückgreifen. Der schwedische Neuzugang Markus Rosenberg blieb auf der Bank. Schaaf-Kollege Hecking hatte mehr Personalprobleme: Steven Cherundolo fehlte wegen einer Rot-Sperre, Angreifer Thomas Brdaric musste mit Kniebeschwerden passen.
Die Bremer versuchten in der Partie, die mit einer Gedenkminute für den gestern gestorbenen Liga-Präsidenten Werner Hackmann begann, an ihren Offensivfußball der ersten Saisonhälfte anzuknüpfen. Schon nach fünf Minuten wurden sie belohnt: Nach Flanke von Klose drückte Borowski per Kopf den Ball über die Linie. Doch Hannover zeigte sich wenig beeindruckt vom Rückstand und bewies, warum das Team zu den auswärtsstärksten der Liga gehört. Insgesamt hatten die Gäste vor der Pause mehr Ballkontakte. Aber bis auf einen Pfostenschuss des 37 Jahre alten Oldies Michael Tarnat (19.) hatten sie keine großen Möglichkeiten vor der Pause.
Werder tat sich schwer, auch weil Spielmacher Diego von Altin Lala gestoppt wurde. Die Gastgeber verlegten sich aufs Kontern, waren damit immer wieder gefährlich. Nach starker Kombination von Clemens Fritz und Daniel Jensen musste Verteidiger Hanno Balitsch den Schuss von Aaron Hunt (17.) auf der Linie abwehren.
Klose (31./38.) tauchte gleich zweimal vor Enke auf. Beim ersten Mal fiel Bremens Torjäger über den Arm von Enke, ein Elfmeterpfiff blieb aus. Auch beim zweiten Mal bleib der 96-Keeper Sieger. Hannover spielte gefällig, Werder war gefährlicher. Nationalspieler Borowski hatte nach der Pause gleich zwei Mal die Möglichkeit, das Ergebnis zu erhöhen. Erst Almeida sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung. Auch Kloses verschossener Elfmeter verunsicherte die Bremer nicht mehr. Mertesacker beseitigte die letzten Zweifel.

Artikel vom 29.01.2007