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2007 wird das »Super-Tarifjahr«

Lohnverhandlungen für neun Millionen Beschäftigte laufen an



Frankfurt/Main (dpa). Deutschland steht vor einem »Super-Tarifjahr«. 2007 wird für mehr als neun Millionen Arbeitnehmer über Löhne und Gehälter verhandelt. In der chemischen Industrie haben die Gespräche schon begonnen, das Baugewerbe geht in gut zwei Wochen an den Start, und die Metaller laufen sich auch schon warm. Danach sind unter anderem die Druckindustrie, der Groß- und Einzelhandel und das Ernährungsgewerbe an der Reihe.
Angesichts der guten Konjunktur sind die Erwartungen bei den Beschäftigten so hoch wie lange nicht. Die ersten Forderungen der Gewerkschaften liegen auf dem Tisch. Die IG BCE will für die 550 000 Beschäftigten der chemischen Industrie eine »reale Einkommensverbesserung« durchsetzen, was auf einen Zuwachs von 6 bis 6,5 Prozent hinausläuft. Das Baugewerbe verlangt 5,5 Prozent mehr Geld für die 700 000 Beschäftigten, in der Metall- und Elektroindustrie zeichnet sich eine Forderung zwischen 6 und 7 Prozent für die 3,4 Millionen Beschäftigten ab.
Die Arbeitgeber warnen dagegen davor, den Kurs der Lohnmäßigung zu verlassen. »Unsere preisliche Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten ist gestiegen, aber wenn wir die wieder aufs Spiel setzen, geht das Elend von vorne los«, warnt der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser (Vlotho).
In der Metall- und Elektroindustrie endet die Friedenspflicht am 28. April. Danach kann die Gewerkschaft zu Warnstreiks aufrufen.

Artikel vom 29.01.2007