Wahl der Schönheitskönigin am Roten Meer - damit erstmals im Ausland
Hurghada (dpa). Bei der Wahl zur Miss Deutschland 2007 schlug die 18 Jahre alte Schülerin Svetlana Tsys jetzt im ägyptischen Hurghada alle Konkurrentinnen aus dem Feld.
Als Miss Ostdeutschland hatte sie es in das Finale geschafft, das erstmals im Ausland ausgetragen wurde. Etwas wehmütig setzte die Miss Deutschland 2006, Daniela Domröse, Svetlana, die Krone auf. Denn die Daumen hatten sie natürlich für ihre Schwester Nadine Domröse (22) gedrückt. Nadine, die den Titel Miss Bayern trägt, wurde im Finale Zweite und Miss Nordrhein-Westfalen, Marina Simijonovic (22) aus Aachen, Dritte. Wer mehrere Düfte hintereinander testet, der kann meist schon nach der fünften Schnupperprobe Jasmin nicht mehr von Maiglöckchen unterscheiden. Beim Anschauen schöner Frauen tritt dieser Abnutzungseffekt der Sinne dagegen nicht ein - behaupten jedenfalls die Jury-Mitglieder, die von der Firma MGO am Wochenende für die Wahl der Miss Deutschland ans Rote Meer eingeflogen worden waren. Insgesamt 17 langhaarigen Mädchen galt ihre ganze Aufmerksamkeit. Das deutsch-ägyptische Publikum im Festzelt eines gerade erst eröffneten Hotels applaudierte derweil fleißig. Selbst die Damen mit Kopftuch riskierten prüfende Blicke auf die schlanken Deutschen mit ihren Tätowierungen und Bauchpiercings. Erstaunt stellten die Ägypter auch fest, dass deutsche Frauen im Jahr 2007 nicht unbedingt Petra oder Martina heißen müssen: Miss Nordrhein-Westfahlen hat ihre Wurzeln auf dem Balkan, Miss Baden-Württemberg Vorfahren in Thailand, die Eltern der erst 16 Jahre jungen Miss Berlin stammen aus der Türkei. Und die neue Miss Germany? Nun, Svetlana wurde in Russland geboren. Überzeugen konnte sie die Jury mit ihrem Engelsgesicht und den für Model-Verhältnisse geradezu üppigen Rundungen. Seitdem sie 14 ist, nimmt Svetlana an Schönheitswettbewerben teil. Als sie damals schon einmal Miss Berlin war, wurde ihr der Titel wieder aberkannt: Mindstalter für die Teilnahme ist 16! Sie wird Deutschland nun bei der Miss-Europa-Wahl in Kiew und beim Finale der Miss Intercontinental in China vertreten. Eine der erfolgreichsten Schönheitsköniginnen der vergangenen Jahre ist Alessandra Alores, die den Miss-Deutschland-Titel vor vier Jahren in Bielefeld gewonnen hatte. Sie arbeitet inzwischen als Model in New York und war nun als Jury-Mitglied dabei. 2003 sorgte sie in Bielefeld für Aufsehen, weil sie bei der Wahl erklärt hatte, sie wolle den irakischen Machthaber Saddam Hussein treffen, um ihn davon zu überzeugen, dass er einen Krieg gegen sein Land verhindern müsse. Kurz vor der US-Invasion erhielt sie prompt eine Einladung nach Bagdad, traf allerdings nur Saddams berüchtigten Sohn Udai. »Er hat mich über Nachtclubs in Deutschland ausgefragt«, erinnert sie sich. Neben dem Miss-Deutschland-Wettbewerb gibt es übrigens auch noch die Wahl der Miss Germany: Sie findet am 10. Februar im Europa-Park Rust statt.
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