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Kommentar
Kohleförderung

Ausstieg sinnvoll


Gegen den deutschen Steinkohlebergbau sprechen Subventionen in schwindelerregender Höhe: 2,5 Milliarden Euro zahlen Bund und Länder jährlich an Beihilfen an die acht verbliebenen deutschen Zechen. Bis 2018 würde jeder Arbeitsplatz mit einer Million Euro bezuschusst. Das macht keinen Sinn. Das Hauptproblem: Der deutsche Kohleabbau ist international nicht wettbewerbsfähig, kann gegen Importkohle nicht bestehen. Doch Politikern fällt es schwer, einen Schlussstrich unter den für das deutsche Wirtschaftswunder einst so wichtigen Industriezweig, der das Image des Ruhrpotts mitbestimmte, zu ziehen. Vor allem die SPD scheut sich davor, die Kohle endgültig zu beerdigen.
Während die Union für einen Ausstieg bis spätestens zum Jahr 2018 eintritt, spekulieren die Genossen offenbar für einen Sockelbergbau auch darüber hinaus. Schließlich wollten führende SPD-Politiker gestern die endgültige Entscheidung auf das Jahr 2012 vertagen. Ein Konzept für den Ausstieg hält der Mischkonzern RAG bereit. Das Essener Unternehmen will seine Bergbau-Sparte an der Börse versilbern. Mit den erwarteten 5,5 Milliarden Euro Erlös sollen Bergbau-Folgeschäden beglichen werden. Ob das reicht, ist indes fraglich. Edgar Fels

Artikel vom 29.01.2007