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Waldheimat: Brand geht glimpflich aus

Obere Etage von Haus »Heimstatt« nicht bewohnbar - zwei Bewohner unter Verdacht

Von Katrin Welland
Werther (WB). Sämtliche Feuerwehr-Löschzüge der Stadt waren am frühen Samstagmorgen im Einsatz, als es im Haus »Heimstatt« des Diakoniewerks Waldheimat Werther brannte. Drei Personen wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Um 5.15 Uhr war durch den Druckknopfmelder und die daran angeschlossene Brandmeldeanlage die Leitstelle in Gütersloh alarmiert worden. Im Treppenhaus einer Bewohnergruppe des Hauses »Heimstatt« war ein Einbauschrank in Brand geraten. Ein Bewohner war auf das Feuer aufmerksam geworden. In dem Haus wohnen fünf Gruppen mit insgesamt 33 Bewohnern.
Etwa 80 Feuerwehrleute der Löschzüge Werther, Langenheide und Häger waren im Einsatz, konnten den Brand aber schnell löschen. Die Drehleiter aus Halle, die ebenfalls bereitstand, musste nicht eingesetzt werden. Darüber hinaus griff das so genannte »MANV«-Konzept (»Massenanfall von Verletzten«), zu dem der organisatorische Leiter Rettungsdienst, der leitende Notarzt, mehrere Rettungswagen aus dem Kreis und die Johanniter gehören.
»Wir haben alle Bewohner evakuiert«, sagte Werthers Wehrführer Jochen Heidemann dem WESTFALEN-BLATT. Zwei Bewohner und eine Mitarbeiterin der Nachtwache sind vorsorglich wegen des Verdachts auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden, konnten aber schnell wieder entlassen werden.
Die obere Etage des Hauses ist zurzeit unbewohnbar. Die sieben Bewohner dieser Gruppe wurden auf die anderen Häuser verteilt.
Die Schadenshöhe ist nach Angaben der Polizei recht gering. Lediglich Qualm und Brandruß haben ihre Spuren hinterlassen. Wie der Wäscheschrank Feuer fangen konnte, ist bisher noch ungeklärt. Die Kriminalpolizei Gütersloh nahm noch am Samstag die Ermittlungen auf und konnte einen technischen Defekt ausschließen. Sybille Amende, Bereichsleiterin für psychisch Kranke, zieht in Betracht, dass möglicherweise zwei Bewohner etwas mit dem Feuer zu tun haben. Sie hätten nach dem Zwischenfall sehr labil reagiert und seien in die Westfälische Klinik Gütersloh eingeliefert worden, sagte sie im WB-Gespräch. Heute werden erneut Brandermittler erwartet.

Artikel vom 29.01.2007