Stadtsparkasse legt Jahresbilanz vor -ÊImmobiliengeschäft überrascht
Versmold (OH). Dem härter werdenden Wettbewerb hat die Stadtsparkasse Versmold aus Sicht von Vorstandschef Gerold Momann im Jahr 2006 erfolgreich getrotzt. »Die Direktbanken, die nur über den Preis agieren, machen uns das Leben schwer«, stellte Momann am Freitag bei Vorlage der Jahresbilanz fest. »Wir haben aber mit unserem Komplettangebot erfolgreich dagegengehalten.«
Der Jahresüberschuss, dessen Höhe die Stadtsparkasse traditionell bei der Bilanzvorstellung nicht nennt, sei im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gesunken, sagte Momann. Die Bilanzsumme indes konnte das Geldinstitut in städtischer Gewährsträgerschaft um 9 auf 249 Millionen Euro steigern -Êund damit den Rückgang aus 2005 ausgleichen. Überraschend positiv verlief das Immobiliengeschäft. »Die 2004 begonnene Erfolgsgeschichte hat sich fortgsetzt«, stellte Sparkassenvorstand Matthias Hauke fest. 30 Objekte -Êvor allem Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen -Êkonnten durchschnittlich in dreieinhalb Monaten vermittelt werden. »Wir hatten wegen des Wegfalls der Eigenheimzulage mit einem vorübergehenden Einbruch gerechnet, konnten gegenüber 21 Objekten im Geschäftsjahr 2005 aber sogar mehr Immobilien vermitteln«, sagte Bereichsleiter Dietrich Krumkühler. Ein Grund hierfür sei in den weiterhin niedrigen Hypothekenzinsen zu sehen. Besonders starke Zuwächse verbuchte die Stadtsparkasse im noch jungen Versicherungsgeschäft: Im zweiten Jahr am Markt verdoppelte die Versicherungsagentur ihr Bestandsvolumen annähernd. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete das Geldinstitut auch im Wertpapiergeschäft. Die Zahl der Aufträge erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 23 500. Betreut wurden von der Sparkasse zum Jahresende 1000 Wertpapier- sowie 2171 Deka-Bankdepots. Das gesamte Wertpapiervermögen der Kunden, das nicht mit in die Bilanz einfließt, erhöhte sich auch aufgrund des freundlichen Börsenklimas Êum 12 auf 80 Millionen Euro. Die in der Bilanz berücksichtigten Kundeneinlagen nahmen indes binnen Jahresfrist um 3,3 auf 148,9 Millionen Euro ab. Der Bestand an langfristig vergebenen Darlehen erhöhte sich derweil um 6,7 auf 155 Millionen Euro. An private und gewerbliche Kunden vergab die 86 Mitarbeiter zählende Sparkasse im zurückliegenden Jahr insgesamt neue Darlehen und Kredite in Höhe von 27,6 Millionen Euro. Damit lag dieser Wert zwar unter dem des Vorjahres (30,6), er spreche aber noch immer für die konjunkturelle Besserung, betonte Momann. Rückläufig entwickelte sich im Jahresvergleich das Bauspargeschäft. In 2006 wurden Verträge mit einer Gesamtsumme von 6 Millionen Euro (Vorjahr: 8 Mio.) abgeschlossen. Die Altersvorsorge -ÊStichwort Riesterrente -Ê sei im Jahr 2006 ein bestimmendes Thema gewesen und werde auch im neuen Jahr im Fokus stehen, sagte Hauke. Als weiteren Aspekt nannte Privatkundenleiter Jürgen Volmer mit Blick auf die Absenkung des Sparerfreibetrags ein steigendes Interesse und Angebot an steueroptimierten Anlageprodukten. Nach dem Motto »klein, aber fein« wolle die Stadtsparkasse weiter erfolgreich und eigenständig bleiben, sagte Gerold Momann.
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