27.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Geburtenrückgang -Êna und?

Babynahrungs-Hersteller Humana wächst und investiert Millionen

Von Bernhard Hertlein
Herford (WB). Nicht nur Babys beginnen beim Stichwort Humana zu strahlen. Auch der Konzernmutter des Herforder Herstellers von Säuglings-, Kinder- und Spezialnahrung huscht derzeit angesichts der großen Umsatz- und Marktanteilsgewinne ein Lächeln übers Gesicht.

Im vergangenen Jahr konnte die Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe Humana Milchunion in Everswinkel ihren nicht konsolidierten Umsatz nach Informationen dieser Zeitung um 11,5 Prozent auf 95 Millionen Euro steigern. Der Absatz kletterte sogar um 17 Prozent auf 25 300 Tonnen.
Die Zuwächse wiegen umso mehr, als die Geburtenzahl in Deutschland 2006 um zwei Prozent zurückging. Der Humana-Erfolg rührt zum einen von der starken Stellung der Herforder im Export. 70 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erwirtschaftet. Besonders gefragt ist Humana in Osteuropa und den Nachfolgestaaten der früheren UdSSR. 2007 sollen schwerpunktmäßig in Asien und Mittelamerika zusätzliche Absatzmärkte erschlossen werden.
Ein zweiter Umsatzbringer ist die Produktion von Handelsmarken auch für führende Hersteller in der Branche. Die Eigenmarken Humana und Lasana haben ihren Anteil bei Säuglingsmittelnahrungen im vergangenen Jahr weiter von 14 auf 14,5 Prozent gesteigert.
Bei Fertigbreien in Pulverform haben die Ostwestfalen in Deutschland einen stabilen Marktanteil von zehn, bei den seit 40 Jahren im Sortiment angebotenen Heilnahrungen von gestiegenen 68,2 und bei Baby-Wasser von 67,1 Prozent. Neu ins Programm aufgenommen wurden Sonden- und Spezialnahrungen, die unter den Namen »Osmeral« bzw. »Humana Phelics«Ê verkauft werden.
2007 peilt Humana erneut ein überdurchschnittliches Wachstum an. Dazu werden die für die allerkleinsten Säuglinge bestimmten Produkte künftig alle mit LC-PUFA angereichert. Dabei handelt es sich um langkettig mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die die Entwicklung von Gehirn, Sehvermögen und Nervensystem positiv beeinflussen sollen. Bereits vor einigen Monaten wurden den Milchnahrungen für Kinder in den Altersstufen 2 und 3 prebiotische Ballaststoffe neu zugefügt.
Im Zusammenhang mit den von der Muttergesellschaft Humana Milchunion angestrebten Großfusionen mit den Gruppen Hansa Milch sowie Milch-Union Hocheifel, waren Gerüchte aufgetaucht, die Milchunion werde sich möglicherweise von ihrer Herforder Niederlassung trennen. Dies wurde am Freitag von Geschäftsführer Rolf Janshen dementiert: »Es gibt keine Pläne, die Säuglingsnahrungssparte zu verkaufen oder das Werk zu schließen.« Im Gegenteil sei man kräftig dabei, in Herford zu investieren: 5,5 Millionen Euro in ein neues Kesselhaus für Dampferzeugung und 3,0 Millionen in die Pulverabfüllung.
Die Humana GmbH ist eine von sechs Produktions- und Vertriebsgesellschaften der Humana Milchunion. Sie gehörte 2006 mit 2,9 Milliarden Euro Umsatz und 3200 Beschäftigten weltweit erneut zu den 20 größten Milchverarbeitern. 300 arbeiten im Werk Herford.

Artikel vom 27.01.2007