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Gehirn lernt Vokabeln im Schlaf


Von Sabine Schulze
Bielefeld (WB). Das Lehrbuch unter dem Kopfkissen bringt nichts. Aber kurz vor dem Einschlafen noch einmal die Französisch-Vokabeln oder den Prüfungsstoff zu überfliegen, ist sinnvoll: In der Tiefschlafphase wird das Erlernte eher ins Gehirn »einsickern« als im Wachzustand.
Mit dem Zusammenhang zwischen Schlaf und kognitiven Fähigkeiten hat sich die Psychologin Nadine Reinhold an der Universität Bielefeld befasst. Und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Gehirn im Schlaf Informationen und Erlebtes nach Wichtigkeit sortiert, quasi weiter überdenkt und abspeichert. Dabei werden Fakten in den Tiefschlafphasen, deren Anteil in der ersten Nachthälfte größer ist, gelernt, während Dinge wie Fahrradfahren in den Zeiten des REM-Schlafes (in dem die Augen sich heftig und kurz bewegen, während die Muskulatur entspannt ist) vertieft werden. In diesen REM-Phasen ist das Gehirn so aktiv wie im Wachzustand.
»Wichtig für eine gute Merkfähigkeit und gute Konzentrationsleistungen ist vor allem ein ungestörter Schlaf, in dem die verschiedenen Schlafphasen in Zyklen durchlaufen werden«, betont Reinhold. Und ergänzt, dass auch gezieltes »Power-Napping« - wie das mittägliche Büro-Nickerchen neudeutsch genannt wird - durchaus die Leistungsfähigkeit fördere.

Artikel vom 26.01.2007