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Tennis-As trifft
Handball-Profis

Spannende Jobs im Schülerpraktikum

Von Isabel Lerch
Halle (WB). 85 Schülerinnen und Schüler des Haller Kreisgymnasiums haben sich in den vergangenen zwei Wochen in ungewohnte Arbeit gestürzt. Die Zehntklässler absolvierten ihre Betriebspraktika - nicht nur in Halle, sondern in halb OWL.

Spannende Berufsfelder sind dabei: bei einem Fotografen in Herford, in einem pathologischen Labor in Bielefeld, in Tageszeitungsredaktionen oder in der Lindenschule.
Linda Quade (16) beispielsweise. Die talentierte Tennisspielerin, die eine Profikarriere anstrebt, ist genau an der richtigen Stelle untergebracht. Zwei Wochen lang darf sie im Sportpark Halle vielfältige Aufgaben allein erledigen. So war sie damit beschäftigt, Inventurlisten zu erstellen oder am Counter Hallenplätze zu buchen, Telefongespräche weiterzuleiten. Sie durfte ihr Wissen rund um den Tennissport an interessierte Kunden im Sportparkshop weitergeben. So beriet sie Leute beim Kauf von Tenniskleidung und Schlägern. Mittlerweile sind auch die täglichen Begegnungen mit den deutschen Handballprofis, die im Fitnessstudio trainieren, zur Gewohnheit geworden.
Einen wesentlich anstrengenderen Job hatte sich Paul Kuttke ausgesucht: bei Elektrotechnik Köhne in Halle. Die ganzen zwei Wochen verbrachte er auf Baustellen in Bielefeld und Steinhagen. Schon morgens um sieben Uhr musste er - ungewohnt früh - in passender Arbeitsmontur auf der Matte stehen. Auf den Baustellen hat sich für ihn aber so manches Klischee bestätigt: »Egal wo du hinkommst, jeder hat ne Bild- Zeitung in der Hand.«
In ein echtes Sprachabenteuer hat sich Maria Baican gestürzt. Die rumänische Austauschschülerin durfte Erfahrungen bei der Stadtverwaltung im Fachbereich eins sammeln: Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing. In Zeiten der Handball- WM in Halle ist sie mitten am Brennpunkt des Geschehens. Noch bis zum Ende des Schuljahres wird sie das KGH besuchen. Maria beherrscht die deutsche Sprache mittlerweile so gut, dass sie sogar mehrere Pressemitteilungen schreiben durfte. Außerdem bearbeitete sie Fotos und brachte Flaggen und Flyer für die Handball-WM zu den Geschäften . »Der Höhepunkt meines Praktikums war die Betreuung unseres Standes auf dem Stadion Gelände.«
Auch Rene Niemeier, der im Pathologischen Labor in Bielefeld sein Praktikum macht, ist begeistert. Die meiste Zeit verbringt Rene in der Histologie. Dort wird aus OPs entnommenes Gewebe zugeschnitten und in Paraffin in Kapseln eingebettet und auf Krebs untersucht. Gestern durfte er zum ersten Mal allein das Gewebe in hauchdünne Scheiben schneiden und unter dem Mikroskop betrachten. »Eigentlich darf ich alles machen und mittlerweile auch ohne Kontrolle«, berichtet Rene von seinem Möglichkeiten.

Artikel vom 26.01.2007