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Guten Morgen

Friseurbesuch


Nach langen, inneren Kämpfen ist sie mal wieder beim Friseur gelandet - auf Empfehlung von Freundinnen in einem »schnieken« Salon in der City. Erwartungsvoll nimmt sie im Designerstuhl Platz. »Etwas kürzer und modischer bitte.« Ein wohliges Gefühl macht sich breit, als ihr sanft die Haare gewaschen werden. Der Meister mit Schere, Kamm und Fön nimmt sich Zeit für den Schnitt. Wie in Trance sieht sie im Spiegel der Vollendung des Meisterwerkes zu, wie in Trance zahlt sie einen horrenden Preis. Erst im Parkhaus wacht sie jäh wieder auf, als sie ihr Spiegelbild in der Autoscheibe sieht. Panisch kramt sie nach der Haarbürste. Einige Male kräftig durchgekämmt, schon sieht sie fast wieder aus wie vorher. Und fühlt sich auch wieder so wie vor dem Meister-Besuch.Ulrich Hohenhoff

Artikel vom 27.01.2007