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»Jedes Paar hat im
Schnitt zwei Kinder«

Diplom-Musikpädagogin Janine Nußbeck

Steinhagen (WB). 2008 feiert die Gemeinde Jubiläum: Das heißt nicht nur zurück schauen auf 750 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung, sondern ist auch Anlass genug, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wie sollte Steinhagen einmal aussehen? Das WESTFALEN-BLATT hat prominente Mitbürger gebeten, ihre Vorstellungen und Wünsche zu formulieren: Heute träumt Diplom-Musikpädagogin Janine Nußbeck von französischen Verhältnissen in Sachen Familie.
Janine Nußbeck
Ich lebe in einer familienfreundlichen Gemeinde. Jedes Paar hat im Durchschnitt zwei Kinder, aber auch Familien mit mehr Kindern sind gesellschaftlich voll anerkannt. Es ist attraktiv, in unserer Gemeinde Kinder in die Welt zu setzen: Steinhagen verfügt über große Neubaugebiete, ausreichend Betreuungsmöglichkeiten, Kindergärten und alle Schulformen. Aber auch von staatlicher Seite wurde in den vergangenen Jahren viel für die Familien getan: Die Einführung des Elterngeldes ermöglicht es auch vielen Vätern, Elternzeit zu nehmen, zumindest für eine gewisse Zeit. Außerdem ist der Kindergartenbeitrag entfallen, und Familien mit Kindern haben erhebliche Steuerleichterungen. So ist es allen Kindern möglich, auch aus sozial schwächergestellten Familien, ihre Freizeit individuell zu gestalten: Sie gehen in Sportvereine, lernen ein Musikinstrument, singen im Chor, nehmen an schulischen oder kirchlichen Arbeitsgemeinschaften teil oder verabreden sich nachmittags mit Freunden. Sie gestalten aktiv ihre Freizeit und es bleibt ihnen viel Freiraum für Kreativität.
Der Computer wird als Informationsquelle, zu schulischen und beruflichen Zwecken genutzt. Computerspiele, mit denen man stundenlang seine Zeit verbringt, sind out. Auch das Fernsehen hat einen anderen Stellenwert bekommen: Es gehört zu unserem Leben dazu, ist aber in den Hintergrund gerückt. Wir sind des passiven Medienkonsums überdrüssig geworden und haben den Wert einer aktiven Freizeitgestaltung zu schätzen gelernt. Dies kann in einem Sportverein, Chor, Musikgruppe oder anderen Vereinen oder Gemeinschaften erfahren werden.
Es ist für uns wichtig, mit anderen Menschen etwas zu unternehmen, zu teilen. Wir respektieren einander, nehmen uns mit unseren Stärken und Schwächen an. Dabei spielt es keine Rolle, welche Herkunft wir haben und aus welcher sozialen Schicht wir stammen. Jedes Kind, jeder Erwachsene in unserer Gemeinde hat die Chance, seine Persönlichkeit frei zu entfalten.

Artikel vom 27.01.2007