27.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stadt soll Energieverbrauch
um 30 Prozent senken

CDU und Grüne schlagen »Contracting«-Verträge vor

Gütersloh (mdel). Die schwarz-grüne Mehrheit im Stadtrat hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen alle kommunalen Gebäude und Einrichtungen in Gütersloh 30 Prozent weniger Energie verbrauchen.

»Es ist machbar«, erklärte Ratsfrau Wiebke Brems (Bündnis 90/Die Grünen) am Freitag, als die so genannte »Plattform« ihre »energiepolitische Offensive« vorstellte. Um nicht nur Appelle an Bürger und Stadt zu richten, haben CDU und Grüne zwei Anträge ausgearbeitet. Im ersten wird die Stadt aufgefordert, ein Konzept für die energetische Sanierung und Optimierung aller kommunalen Gebäude zu erstellen. Ziel ist die drastische Reduzierung des Energieverbrauchs. Da der Stadt für die dafür notwendigen Investitionen das Kleingeld fehlt, heißt das Zauberwort »Contracting«. »Die Idee besteht darin, dass die Stadt mit einem Dritten, dem Contractor, eine Vertragspartnerschaft vereinbart, in deren Rahmen der Contractor Maßnahmen plant, entwickelt, finanziert und umsetzt, um dauerhaft den Energieverbrauch eines Gebäudes zu verringern«, heißt es in dem Antrag. Mit den über die Vertragslaufzeit eingesparten Energiekosten finanziere der Contractor sowohl die Anfangsinvestitionen als auch die Kapitalkosten und die laufenden Wartungs- und Verwaltungskosten.
Ein naheliegender Partner für derartige Contracting-Verträge sind nach Meinung von CDU-Ratsherr Dr. Thomas Foerster die Gütersloher Stadtwerke. Erste Gespräche seien bereits geführt worden. »Das Modell ist für die Stadtwerke nicht unattraktiv«, berichtet Hans-Peter Rosenthal (Grüne). Es könnten sich aber auch Handwerksbetriebe zusammenschließen, um Partner der Stadt zu werden. Das Städtische Klinikum beziehe bereits Wärme über einen Contracting-Vertrag.
»Die 30 Prozent sind durch ein anderes Nutzungsverhalten, durch die bessere Regelung von Heizungsanlagen und durch Investitionen erreichbar«, meint Brems. In einem zweiten Antrag beschäftigt sich die »Plattform« mit dem Theater-Neubau. Die Stadt soll prüfen, ob hier alternative Energieversorgungssysteme wie Kraft-Wärme-Kopplung oder die adiabate Kühlung der Glasfassade möglich sind. Zudem sollen die Kosten ermittelt werden, wenn das Theater nach dem Niedrigenergiehaus- bzw. Passivhaus-Standard gebaut würde.

Artikel vom 27.01.2007