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Bootsbauer kommen in Fahrt

Düsseldorf erwartet 290 000 Besucher - Schlange vor der Superyacht

Von Edgar Fels
Düsseldorf (WB). Ob große Yachten oder kleine Jollen, ob Tauch- und Angelsportausrüstungen oder Surfsportbedarf - die 38. Internationale Bootsausstellung in Düsseldorf zeigt noch bis Sonntag , was Wassersportlern Freude macht.

2000 Typen stehen auf der Messe zur Auswahl: vom Schlauchboot bis zur millionenschweren Luxusyacht. Gerade dort stehen oft Besucher Schlange, um sich die Boote auch von innen anschauen zu können. Ein Hingucker ist auch das Segelschiff »Germania I«. Die Yacht soll im April am renommierten »America's Cup« teilnehmen. Insgesamt erwartet die Messegesellschaft 290 000 Besucher.
Die Stimmung in der Branche ist gut. Im vergangenen Jahr hat die Nachfrage nach Booten und Yachten deutlich zugenommen, berichtet der Bundesverband Wassersportwirtschaft. So hat Deutschlands größte Serienbootwerft Bavaria Yachtbau ihren Umsatz 2006 um 20 Prozent auf 270 Millionen Euro gesteigert. 2900 Segelyachten und 700 Motorboote haben die Produktionsstraßen in Giebelstadt verlassen.
Auch bei HanseYachts boomt das Geschäft. Die Produktion wurde um 45 Prozent auf nunmehr 1000 Segel- und Motoryachten gesteigert. Ebenso registriert Dehler (Meschede) ein steigendes Interesse an immer größeren Segelschiffen, die immer mehr Luxus bieten. Preise von 300 000 bis 500 000 Euro schrecken viele potenzielle Käufer nicht. Gut 80 Prozent der Hersteller und Händler von Segelyachten berichten von gleich guten oder besseren Ergebnissen als im Vorjahr.
Verbessert hat sich nach Branchenangaben auch der Motorbootmarkt. 72 Prozent der Unternehmen (Vorjahr 62 Prozent) sind mit der Geschäftslage zufrieden. Der Bundesverband Wassersportwirtschaft geht für 2006 von einem Zuwachs von 4,3 Prozent auf einen Gesamtumsatz für maritime Produkte und Dienstleistungen von 1,75 Milliarden Euro für den deutschen Markt (ohne die Superyacht-Industrie) aus. »Damit gewinnt die deutsche Wassersportwirtschaft wieder Anschluss an die Entwicklung auf den Auslandsmärkten.« In ganz Europa verkauften die Unternehmen im vergangenen Jahr 213 000 Boote und Yachten, davon sind 86 Prozent (183 000) Motorboote. Neun von zehn Segel- und Motorbooten entfallen auf das Marktsegment unter 7,5 Meter Bootslänge. Kein Wunder, sind sie doch für weite Bevölkerungskreise erschwinglich.
Ein erheblicher Teil des Wachstums in den vergangenen Jahren war auf die steigende Nachfrage nach Superyachten zurückzuführen. Sie fallen hinsichtlich der Stückzahlen nicht ins Gewicht, machen aber einen erheblichen Teil am Gesamtumsatz aus. In Halle 6 stehen 70 luxuriöse Superyachten. Die beiden größten Schiffe kommen von der Bremer Yachtagentur Drettmann. Das längste Boot misst gut 27 Meter, das schwerste wiegt 160 Tonnen. Noch schwerer wiegt allerdings der Preis. »Das Schiff kostet knapp sechs Millionen Euro«, sagt Geschäftsführer Albert Drettmann.

Artikel vom 25.01.2007