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Lindemann greift an:
»Ich gebe nicht auf«

Eiskunstlauf-EM: Kür-Sprung auf Platz 11


Warschau (dpa). Abgeschrieben und mit einem Achtungszeichen wieder aufgestanden: Stefan Lindemann riss nach viereinhalb mitreißenden Kürminuten die Fäuste in die Höhe und war völlig aus dem Häuschen über sich selbst. »Ich liebe diesen Sport, so schnell gebe ich nicht auf«, sagte der 26-jährige Erfurter fast trotzig in den Katakomben des Torwar-Eispalastes von Warschau.
Ein schwerer Sturz im EM-Kurzprogramm hatte seinen Rücken blockiert, aber das Kämpferherz des 1,62 Meter kleinen Eiskunstläufers geweckt. Von Platz 17 sprang er auf Rang elf und qualifizierte sich für die WM im März in Tokio. Lindemann erreichte 176,17 Punkte. Der WM-Dritte von 2004 und EM-Dritte von 2005 will zurück zu alter Stärke, doch dafür fehlen ihm nach einer Viruserkrankung viele Trainingskilometer auf dem Eis. Sein 18-jähriger Berliner Trainingskollege Philipp Tischendorf (162,94) kam auf Rang 15. Auch dies bedeutete das WM-Ticket.
Der Franzose Brian Joubert holte sich zum zweiten Mal den EM-Titel. Der 22-Jährige, der auf 227,12 Punkte kam, setzte sich gegen den Tschechen Tomas Verner (212,19) und den Belgier Kevin van der Perren (204,85) durch.
Verdientes Eistanz-Gold für Frankreich: zur Filmmusik von »Bonnie and Clyde« überzeugten Isabelle Delobel und Olivier Schoenfelder mit 199,47 Punkten. Silber ging an die Russen Oksana Domnina/Maxim Schabalin (199,16), Bronze an Albena Denkowa/Maxim Stawiski (193,73/Bulgarien). Die deutschen Meister Nelli Ziganschina/Alexander Gazsi (Chemnitz/Berlin/133,20) dürfen als 16. bei der WM starten.

Artikel vom 27.01.2007