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Eiche ist nicht
mehr standsicher

Heftiger Rückschnitt notwendig

Halle (kg). Einer der schönsten Bäume in der Haller Innenstadt hat eine Gnadenfrist bekommen. Die alte Eiche am Beckmanns Hof wird aber heftig zurückgeschnitten.

Der Baum ist nicht mehr standfest, hat eine Baum-Mammographie des Wertheraner Sachverständigen Hartmut Achterberg ergeben. Pilze wie der Hallimasch und die Ochsenzunge (auch Leberpilz genannt) haben der 300 Jahre alten und 20 bis 25 Meter hohen Stieleiche so zugesetzt, dass sie an Wurzelfäule leidet, berichtete Umweltbeauftragter Stephan Borghoff Montag im Tiefbau- und Umweltausschuss.
Der erste Blick ins Innere des Baums zeigte es deutlich: Ein gründlicher Rückschnitt ist unumgänglich. Rundherum soll die Krone - Lebensraum für viele Tiere - um drei bis vier Meter gekappt werden. »Und das ist nur eine Sicherheitsmaßnahme, leider keine Gesundheitsmaßnahme«, bedauerte Borghoff. Nach dem Rückschnitt im März/April müsse man den Baum gut im Auge behalten und beobachten, wie er auf den Schnitt reagiere. Falls Wülste oder Morschungen auffallen oder die Rinde abfällt, sind die Tage der Eiche womöglich gezählt. Falls sie die Säge nicht übel nimmt, kann sie vielleicht noch fünf oder gar zehn Jahre älter werden. Borghoff: »Mit einem Schnitt ist der Baum jedenfalls nicht wieder gesund zu machen«.
Noch standsicher ist jedenfalls die Blutbuche im Ravensberger Park, die ebenfalls detailliert untersucht worden ist. Für eine Eiche an der Brandheide und eine Eiche an der Margarethe-Windthorst-Straße in Höhe des Hofs Morsey-Picard stehen die Ergebnisse noch aus.

Artikel vom 25.01.2007