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»Lebensbaum« ruft in Halle
neue Senioren-WG ins Leben

Noch ist ein Zimmer an der Goebenstraße 20 frei

Halle (SKü). Der Verein »Lebensbaum - Soziale Hilfen« aus Werther betreut ab Februar auch eine neue Wohngemeinschaft mit Senioren in Halle. Das WG-Modell stellt eine Alternative zu einem Heimaufenthalt dar, wenngleich es kostenmäßig etwa genauso teuer ist.

Der Verein »Lebenbaum«, der vor 20 Jahren gegründet wurde und derzeit mit 180 Mitarbeitern rund 200 Klienten vornehmlich im Altkreis Halle betreut, hat schon einige Erfahrungen mit Wohngemeinschaften. Die WG am Alten Rathaus in einem Neubau an der Goebenstraße 20 in Halle ist bereits die 5. Senioren-Wohngemeinschaft nach drei Projekten in Werther sowie einer in der Delbrügge-Siedlung in Amshausen. »Das ist auch unsere letzte WG. Denn wir wollen kein Pflege-Multi werden«, unterstrich gestern »Lebensbaum«-Geschäftsführerin Sybille Florschütz.
Die bis zu 20 Mitarbeiter - 18 Frauen und auch zwei Männer - betreuen sieben Bewohner in der WG. Bauherr Jörg-Olaf Knufinke, der zuvor lange in Verhandlungen mit der Diakonie war, hat das gesamte Erdgeschoss und Teile des Souterrains als große Wohnung für die WG gebaut. Vermietet werden sieben einzelne Zimmer und jeweils ein Siebtel der Gemeinschaftsfläche an die Bewohner. Sechs Zimmer (zwischen 14 und 18 Quadratmeter groß) sind an sechs Frauen im Alter von Anfang 70 bis 96 Jahren vermietet. Ein Zimmer ist also noch kurzfristig frei. In dem Haus an der Goebenstraße wohnen weiterhin ein Ehepaar sowie sieben alleinstehende Senioren.
Wie Sybille Florschütz erläuterte, zahlen die Mitglieder der Wohngemeinschaft etwa 400 Euro Warmmiete sowie 200 Euro für die Haushaltskasse, aus der eingekauft wird. Je nach Pflegestufe kommen bis zu 1432 Euro aus der Pflegekasse für die Dienstleistungen des »Lebensbaum« hinzu.
Das Team des Lebensbaum begreift sich als Gast in der Wohnung der Mieter. Der Umfang von Pflege und Betreuung richtet sich nach den Bürfnissen und Gewohnheiten der WG-Bewohner. Eine rund-um-die-Uhr-Betreuung sei aber immer gewährleistet, betont Florschütz. Jeder könne sich nach seinen Möglichkeiten an den Tätigkeiten im Haushalt beteiligen. Jeden Tag werde frisch gekocht. In der WG könne Isolation und Vereinsamung begegnet werden, ein Rückzug ins eigene Zimmer aber immer möglich. Sybille Florschütz: »So gibt es große Individualität und Freiheit in Verbindung mit absoluter Versorgungssicherheit.«

Artikel vom 24.01.2007