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Heroin-Abhängige (31)
muss ins Gefängnis

Hiddenhausenerin wegen Ladendiebstählen verurteilt

Von Wolfgang Clemm
Hiddenhausen (HK). Die Hiddenhausenerin Daniela M. (31, Name geändert) war erst mit 27 Jahren zum ersten Mal in Berührung mit Drogen gekommen, stieg aber gleich beim Heroin ein, was sonst nur in äußerst seltenen Fällen zu beobachten ist.

Hatte sie bis dahin strafrechtlich eine absolut saubere Weste, kassierte sie anschließend in kürzester Zeit fünf Vorstrafen wegen Beschaffungskriminalität. Zuletzt war sie in Bielefeld zu fünf Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden, die aber zur Bewährung ausgesetzt wurden, weil sie einen Tag nach der Verhandlung eine Entgiftung antreten wollte.
Dies schaffte sie auch, wurde aber rückfällig, bevor sie die anschließende Entzugstherapie aufnehmen konnte. Sie ließ sich noch einmal entgiften, brach die Entzugstherapie aber nach wenigen Wochen ab.
Jetzt saß sie erneut wegen drei Ladendiebstählen in diversen Marktkauffilialen vor Richterin Claudia Schonscheck. Auch diesmal war für den Folgetag eine Entgiftung vorgesehen. Diese ist inzwischen besonders wichtig, denn Daniela M. muss dringend eine lebensnotwendige Operation wegen eines Venenverschlusses über sich ergehen lassen, selbstverständlich ohne Heroinrückstände im Körper.
Bei den Ladendiebstählen ging es um Aufsteckbürsten für elektrische Zahnbürsten - der Gesamtwert betrug immerhin mehr als 1300 Euro. Die Richterin verhängte sieben Monate ohne Bewährung. Was aus den übrigen 21 Monaten wird, die aus zwei Bewährungen noch offen stehen, hat die Angeklagte teilweise selbst in der Hand. Aus der Haft heraus, die ja auch eine Entgiftung sein kann, soll Daniela M. sich um eine geschlossene Entzugstherapie bemühen.

Artikel vom 24.01.2007