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Das Freibad nutzt
die Kraft der Sonne

Mit Solaranlage kräftig Stromkosten sparen

Verl (ehl). Die steigenden Energiepreise haben die Verler Verwaltung dazu bewogen, den Fraktionen vorzuschlagen, im Freibad künftig die Kraft der Sonne zu nutzen. Bei den Mitgliedern des Bau- und Planungsausschusses stieß diese Idee auf einhellige Zustimmung.

1997 hatte die Verwaltung schon einmal überlegt, das Wasser im Becken mit Hilfe von Sonnenenergie zu erwärmen. Damals kostete das Aufheizen zwei Cent pro Kilowattstunde. »Daraus hätte sich eine Amortisierungszeit von 16 bis 17 Jahren ergeben«, rechnete Winfried Egbringhoff vom Fachbereich Hochbau in der Ausschusssitzung vor. Daher wurde der Plan zunächst fallen gelassen. Inzwischen jedoch sei der Preis kräftig gestiegen. Aufgrund der aktuellen Lage würde sich die Investition in Höhe von geschätzten 100 000 Euro daher schon nach knapp sieben Jahren bezahlt machen. Grund genug für die Verwaltung, die Idee wieder aufzugreifen, zumal von weiteren Preissteigerungen ausgegangen werden müsse. Zudem sei es aufgrund der guten Verzinsung ein wirtschaftliches Geschäft, ergänzte Bürgermeister Paul Hermreck. Und nicht zuletzt habe die Gemeinde auch eine Vorbildfunktion bei der Nutzung alternativer Energien.
Geplant ist der Bau einer 900 Quadratmeter großen so genannten Solarabsorberanlage. Dabei werden Absorbermatten auf dem Dach installiert. Das Wasser wird über den Filterkreis durch die Solarabsorber gepumpt, erwärmt sich dort mit Hilfe der Sonneneinstrahlung und fließt als warmes Wasser zurück ins Becken. Wie ein Vertreter eines Planungsbüros erläuterte, soll für die Anlage ein erprobtes Material verwendet werden, das auch unter starker kontinuierlicher UV-Bestrahlung eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren besitze und absolut frostbeständig sei.
Bei einer Wassertemperatur von 24 Grad Celsius, wie sie im Verler Freibad üblich ist, liegt die Einsparung bei etwas mehr als 225 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr, was Kosten von gut 13 500 Euro entspricht. Soll diese Einsparung voll genutzt und keine zusätzliche Heizenergie eingesetzt werden, könne es allerdings passieren, so der Fachplaner, dass das Wasser früh morgens »mal ein halbes Grad weniger« habe. Das könne man im Zusammenspiel mit den Badegästen aber sich hinnehmen, hieß es.
Damit die Solarabsorberanlage noch pünktlich zum Beginn der nächsten Saison in Betrieb gehen kann, sei eine außerordentliche Sitzung für die Auftragsvergabe notwendig, meinte Winfried Egbringhoff. Das sei kein Problem, versprach der Bürgermeister Entgegenkommen.

Artikel vom 24.01.2007