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WISO bringt Wachstum

Sykosch AG bietet Software für Wohnungswirtschaft an

Von Bernd Steinbacher
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Im Alter von 14 Jahren hatte er bereits einen Entwicklungsauftrag für ein Computerspiel in der Tasche. Praktisch mit der Volljährigkeit machte er sich selbstständig. Mittlerweile ist Matthias Sykosch Vorsitzender der weiter wachsenden Sykosch Software AG in Schloß Holte-Stukenbrock mit 25 Mitarbeitern. »Der Computer war schnell mein Hobby, mit einem Commodore C 64 fing alles an«, erinnert sich der 35-Jährige. »Ich wollte wissen, warum und wie etwas funktioniert, da war der Schritt zum Programmieren nicht weit.«

Als er mit 16 Jahren die Realschule beendet hatte, wollte er am liebsten gleich Programmierer werden. Doch sein Vater forderte zuerst eine solide Ausbildung: So lernte er Rechtsanwalts- und Notariatsgehilfe - und programmierte nebenbei weiter. Nach Abschluss der Lehre war er kurzeitig als Programmierer angestellt. »Doch die Freiheiten waren weg, das gefiel mir nicht.«
Die Konsequenz: Er machte sich selbstständig. 1989 wurde die Firma gegründet, ein Jahr später kam die GmbH. Er beriet Kunden zu IT-Fragen und richtete Computer ein. Erste Mitarbeiter stellte er ein, bis Mitte der 90er Jahre vertrieb die Firma hauptsächlich Software, die »KHK Hausverwaltung«. »In dieser Zeit lernte ich viele Kunden aus dem Bereich der Wohnungsverwaltung kennen, und sah, dass nur wenige Programme zur Verwaltung von Wohnungen auf dem Markt waren«, erklärt Matthias Sykosch. Er lernte die Bedürfnisse dieses speziellen Marktes kennen und er programmierte passgenaue Lösungen. »Unser erster Kunde ist uns heute noch treu«, ist der Firmeninhaber stolz.
Wichtige Schritte für das weitere Wachstum war das Weiterentwickeln der »KHK Hausverwaltung« und das Verwirklichen eigener Software-Lösungen. So wurde die ZDF-Ratgebersendung WISO auf ihn aufmerksam und fragte an, ob er Hausverwaltungs-Software für private Vermieter anbieten könne. Eine Erfolgsgeschichte, der Bekanntheitsgrad stieg. Mittlerweile wurde der 1998 auf den Markt gebrachte »WISO HausVerwalter« mehr als 130 000 Mal verkauft.
Das Unternehmen bietet Software-Lösungen für private Vermieter mit bis zu 30 Wohnungen, für semiprofessionelle mit bis zu 500 Einheiten und für professionelle Verwalter (Wohnungsunternehmen mit bis zu 2000 Einheiten) an. Etwa 3500 Kunden hat die Sykosch AG im semiprofessionellen und etwa 1500 im professionellen Bereich. Beim Anbieten von Software für die kaufmännische Verwaltung von Wohnungen hat das Unternehmen damit eine marktbeherrschende Stellung erreicht. Es wurde weiter investiert und 1999 der eigene Firmensitz an der Görlitzer Straße in Schloß Holte-Stukenbrock bezogen. Im Jahr 2000 erfolgte die Umwandlung zur AG.
»Strategische Kooperationen sind Grundlage für weiteres Wachstum«, erläutert Sykosch. Deshalb hat das Unternehmen in einer Kooperation mit der Eigentümerinteressenvertretung »Haus und Grund« eine elektronische Warndatei gegen Mietnomaden eingerichtet. Negativfakten über zahlungsunwillige Mieter werden gespeichert. Dadurch sollen Hausbesitzer vor Schaden bewahrt werden.
Eine Zusammenarbeit mit der »ista Deutschland GmbH« bringt außerdem den elektronischen Datenaustausch für Heiz- und Betriebskosten voran. Übers Internet werden alle für die Abrechnung relevanten Daten zusammengeführt. Manuelle und damit teuere, zum Teil auch noch doppelte Eingaben, können zum größten Teil entfallen. Das spart gerade bei großen Wohnungsbeständen enorme Kosten.
Noch wichtiger für die Zukunft des Unternehmen war ein Schritt, den sich der Firmengründer nicht leicht gemacht hat. »Die Herausforderungen sind für einen kleinen Software-Hersteller wohl zu groß.« Deshalb ist die Sykosch Software AG seit Mitte 2006 Mitglied der Haufe Mediengruppe. Die hat 49 Prozent von Sykosch übernommen. Somit wird gemeinsam alles rund die Hausverwaltung angeboten - von der Software und dem Service bis hinzu Publikationen über Rechtsfragen.
Die Zeichen stehen also weiter auf Erfolg. Ziel sei es die Kundenbasis zu festigen und ein Umsatzplus von mindestens 20 Prozent im Vergleich von 2006 auf 2007 zu erreichen. Sollte die positive Entwicklung anhalten, und davon geht ein zufriedener Firmenchef aus, könnte ein neuer Unternehmenssitz notwendig werden. »Weitere Mitarbeiter sind hier fast nicht mehr unterzubringen.«
www.sykosch.de

Artikel vom 24.01.2007