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Von Stefan Küppers

Haller
Aspekte

Der Druck auf Halle erhöht sich


Was politische Aussagen, auch von höchster Stelle, zur A 33 wert sind, zeigt die aktuelle Entwicklung beim Schnatweg. Vor knapp drei Jahren erklärte der damalige Verkehrsminister Axel Horstmann (SPD) bei Unterzeichnung der »Düsseldorfer Erklärung« zur K-Trasse: Man könne in jedem Fall gewährleisten, dass die A 33 (bei vorzeitigem Bau von Bielefeld aus) nicht am Schnatweg ende und der vermehrte Verkehr noch durch den Flaschenhals B 68 in Halle geführt werde.
Nun soll es doch anders kommen. Und da spielen dann auch die alten Ratsbeschlüsse, die eine gleichzeitige Verkehrsfreigabe in Steinhagen und Halle forderten, keine Rolle mehr. Eben jene Beschlüsse sind übrigens nicht, wie stets vermutet wurde, unverrückbarer Teil der »Düsseldorfer Erklärung« geworden, sondern nur protokollarischer Anhang ohne jede Verbindlichkeit. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Unterm Strich wird man an einer vorzeitigen A 33-Freigabe bis zum Schnatweg politisch wohl nicht vorbeikommen. Die Planungen sind längst vorbesprochen mit der Stadt Halle, scheint sich zudem eine Mehrheit für eine Zustimmung abzuzeichnen. Und es wäre dem Steuerzahler wohl nicht zu vermitteln, wenn ein fertiger A 33-Abschnitt nicht befahren werden dürfte.
Andererseits erhöht die Schnatweg-Umplanung den Druck auf Halle enorm. Die geplante Entlastungsstraße in Künsebeck muss jetzt politisch höchste Priorität haben. Und der Bund, der Halle diese schwierige Lage beschert, sollte mit Fördermitteln nicht geizen. Die Entlastungsstraße muss unter diesen Umständen fertig sein, wenn die A 33 am Schnatweg für eine unbestimmte Übergangszeit endet. Sollte auch das schiefgehen, dann kann man angesichts vorhergesagter Verkehrsmengensteigerungen von 10 bis 20 Prozent auf der B 68 nur ausrufen: »Gute Nacht, Halle!«

Artikel vom 24.01.2007