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Alte CDs sind für die
Mülltonne zu wertvoll

Verwaltung stellt im Umweltamt Sammelbehälter auf

Von Julia Lüttmann
Spenge (SN). Wer Druckerpatronen fachgerecht entsorgt, schont nicht nur die Umwelt, er kann auch noch Gutes tun. Im Rathaus wurde gestern eine Sammelbox aufgestellt. Abgegeben werden können in einer weiteren speziellen Tonne von sofort an auch ausrangierte CDs und DVDs, die recycelt werden.

Die Druckerpatronen und Tonerkartuschen werden vom Förderverein Rockefeller Economies abgeholt. Der Verein sammelt die wiederverwendbaren Patronen und verkauft sie nach eigenen Angaben, wenn der Preis am höchsten ist. Das Geld komme Kindern in Not zu Gute. Bereits seit einem Jahr entsorgt Cornelia Meier-Englschalk aus der EDV-Abteilung der Verwaltung ausrangierte Tintenpatronen auf diese Weise, von sofort an steht diese Alternative auch allen Bürgern zur Verfügung. Cornelia Meier-Englschalk bittet darum, die Kartuschen verpackt einzuwerfen. Der Rücknahmebehälter steht im Umweltamt, das vom Haupteingang aus links im Erdgeschoss liegt.
Hier steht auch die neue CD-Sammeltonne, die die Verwaltung angeschafft hat. 140 Euro wurden investiert, die das Sammelsystem auf lange Sicht wieder einspielen soll. Zwischen sechs und 17 Euro bringt eine Füllung - etwa 2000 CDs - der Stadt ein. Denn die CDs bringen nach Informationen des Umweltbundesamtes sehr gute Vorausetzungen für eine hochwertige stoffliche Verwertung mit: Sie bestehen überwiegend aus dem Kunststoff Polycarbonat sowie einer dünnen Metallschicht mit Schutzlack und Druckfarben. Diese Beschichtung lässt sich mit geringem Aufwand von der Kunststoffscheibe lösen. Das aufbereitete Polycarbonat ist ein hochwertiger Wertstoff, aus dem beispielsweise Produkte für die Medizintechnik, die Automobil- und die Computerindustrie hergestellt werden.
Natürlich ist bei der Entsorgung sicher gestellt, dass niemand Zugang zu den Daten auf den CDs bekommt. Die Tonne ist abgeschlossen, außerdem ist eine Vorrichtung zur Datenzerstörung integeriert: Werden die Cds hindurchgeschroben werden sie zerkratzt und damit unleserlich.
Umweltberaterin Hiltrud Auer ist optimistisch, dass die alternative Entsorgung von den Bürgern wahrgenommen wird. Auch bei der Korkensammlung habe es eine Weile gedauert, heute müsse das Gefäß einmal monatlich geleert werden. Angeregt wurden diese beiden Maßnahmen von der Spenger Sparkommision, in der neben dem Bürgermeister auch der Kämmerer und Mitglieder aller Fraktionen vertreten sind.

Artikel vom 24.01.2007