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Sehr gutes Arbeitsklima

160 Teilnehmer bei dritter Integrationskonferenz des Kreises

Kreis Herford (ak). Eine positive Bilanz zogen die Organisatoren der dritten kreisweiten Integrationskonferenz. Vertreter von Behörden, Politik, Wohlfahrtsverbänden und Vereinen kamen in den Bünder Stadtgarten. Mit 160 Teilnehmern war die Veranstaltung gut besucht.

Die Konferenz beendete die dritte Phase der »Migrationsvernetzung im Kreis Herford«. Schwerpunkt des seit vergangenen September laufenden Projektes war ein besseres Zusammenarbeiten bei der Integrationsarbeit. Beteiligt waren alle Kommunen des Kreises sowie die Träger der freien Wohlfahrtspflege. Außerdem sprachen die Veranstalter gezielt Organisationen von Migranten an, das sind Einwanderer und deren direkte Nachkommen. Die Projektleitung lag bei Kreisdezernent Paul Bischof und Iris Wolter von der Arbeiterwohlfahrt. Thomas Nieling von der Kreisverwaltung koordinierte die Aktivitäten. 21 Organisationen hatten Informationsstände aufgebaut.
»Die Integration passiert nicht einfach, sondern sie ist harte Arbeit«, sagte Thomas Kufen. Der Integrationsbeauftragte des Landes NRW reiste aus Düsseldorf an. An den Aktionen vor Ort sollen möglichst viele Migranten als »Experten in eigener Sache« teilnehmen. Kufen: »Wir müssen die Leute nicht nur im Kopf erreichen, sondern auch im Herzen.« In der ersten Projektphase (2005) sammelten die Partner Informationen zum Thema und knüpften Kontakte. In der zweiten Phase (2006) gründeten sie Arbeitskreise und entwickelten Ideen für Maßnahmen. In der dritten Phase standen alle Ideen auf dem Prüfstand.
Auch der NRW-Integrationsbeauftragte lobte das Projekt, das hier durchgeführt wurde. Kufen: »Respekt, was hier im Kreis Herford geschaffen wurde. Ich bin sehr beeindruckt von dem Klima auf der Konferenz.«
Neben der positiven Stimmung gab es auch kritische Töne. Der Schwerpunkt der Kritik lag beim neuen Bleiberechts-Erlass der Innenministerkonferenz. Er regelt den Aufenthalt und die Abschiebung von offiziell nicht anerkannten Flüchtlingen; manche sind seit vielen Jahren aus »humanitären Gründen« in Deutschland »geduldet«.
»Der Erlass ist keine Verbesserung, sondern nur zehn Prozent der 180 000 Betroffenen können ein Bleiberecht erhalten«, sagte Vorstandsmitglied Heide Kuhlmann. Der Verein bat deswegen um ein Gespräch zwischen Flüchtlingsbegleitern und den Verantwortlichen beim Kreis. »Wir als Ausländerbehörde sind gerne bereit zu solch einem Gespräch«. Bei dem Gespräch solle geklärt werden, wie der Erlass zu verstehen und umzusetzen sei. Aber man könne ihn nicht außer Kraft setzen und neues Recht schaffen, bat Bischof um Verständnis.

Artikel vom 24.01.2007