24.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Mehr Schäden als in den beiden Vorjahren«

Versicherung haben hunderte Fälle zu bearbeiten - schnelle Regulierung angestrebt

Schloß Holte-Stukenbrock (bs). Das Aufräumen wird noch dauern, die materiellen Schäden des Orkans sind noch nicht genau abzusehen. Bei den Versicherungsvertretern gehen viele Meldungen ein.
»Die Region ist mit einem blauen Auge davon gekommen«, schätzt Jürgen Gärtner, Versicherungsvertreter der Zurich-Versicherung. Mindestens 70 Schadensmeldungen habe es bei ihm bisher gegeben. Große Schäden über 1000 Euro habe ihm bisher niemand gemeldet, meist lägen die Schadenssummen wohl zwischen 500 und 700 Euro. Hauptschäden seien heruntergefallene Dachziegel und abgebrochene Äste, die zum Beispiel auf Gartenlauben schlugen. In einem Fall im Kreis Gütersloh hätten die Betroffenen richtig Glück gehabt. Ein großer Baum sei genau zwischen zwei Häuser gestürzt. Der Schaden hätte viel höher sein können.
Reguliert würden die Sturmschäden unbürokratisch. Telefonische Meldung, Fotos und die Handwerkerrechnung der Reparatur reichten aus.
Von 300 bis 350 Schadensmeldungen spricht am Montag Manfred Vorderbrüggen von der Provinzial-Agentur in Schloß Holte. Er sei seit 27 Jahren im Geschäft und habe so eine hohe Zahl von Meldungen noch nicht erlebt. »Das war jetzt vermutlich mehr als in den beiden Vorjahren zusammen.« Die meisten Schäden, etwa 80 Prozent, lägen bei einer Höhe von bis zu 2000 Euro. Umgestürzte Bäume oder Zäune verursachten Schäden, herabfallende Dachziegel beschädigten Wintergärten, um nur einige Beispiele zu nennen. Vergleichsweise wenige Zerstörungen an Fahrzeugen habe er aufgenommen. Die Agentur betreue hauptsächlich Kunden in Schloß Holte, Liemke, Sende und Kaunitz. Um alle Schäden registrieren zu können, habe er mit seinen Kollegen auch am Samstag gearbeitet. Ziel sei es, die Vorgänge schnell zu erledigen.
Auch bei Justus & Klenke an der Holter Straße klingelten die Telefone häufig. »Etwa 80 bis 90 Fälle gibt es jetzt zu regulieren«, schätzte Michael Klenke. Die meisten Schäden würden bei einer Größenordnung bis 1500 Euro liegen. Herabgefallene Dachziegel und umgestürzte Bäume seien die Hauptgründe für die Schäden. »In Schloß Holte-Stukenbrock sind wir wohl insgesamt glimpflich davon gekommen, Richtung Verl waren die Schäden höher«, so seine erste Einschätzung.
Um die 70 Schäden hat bis zum Montag Abend auch Charlotte Lakämper von der AXA-Generalagentur in Stukenbrock aufgenommen. Lose und verschobene Dachpfannen, umgestürzte Bäume, aber kaum Autoschäden, zählt sie auf. Genaue Schadenshöhen seien oft noch nicht absehbar, Handwerker und Schadensregulierer der Versicherung würden sich vor Ort ein Bild machen, bei größeren Vorfällen würden Gutachter eingeschaltet.

Artikel vom 24.01.2007