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Mannschaft steht zum Trainer:
Mit von Heesen bis zum Schluss

Der neue Verein: Arminias Fußball-Lehrer hüllt sich in Schweigen

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die ersten Würfel sind gefallen: Arminia muss sich für die kommende Saison einen neuen Trainer suchen. Thomas von Heesen ließ gestern die Katze aus dem Sack. Er werde das ihm Anfang Dezember 2006 unterbreitete Angebot zur Vertragsverlängerung nicht annehmen, ließ er den Verein wissen.
Trainer-Suche: Reinhard Saftig. Foto: Hörttrich
Schon am Sonntag hatte der 45-jährige frisch gebackene Fußball-Lehrer seine Entscheidung Arminias Spielerrat mitgeteilt. »Ihr könnt jetzt beraten, ob ihr das Ding mit mir bis zum Saisonende durchzieht oder nicht«, stellte er das Fünfer-Gremium mit Mathias Hain, Rüdiger Kauf, Petr Gabriel, Heiko Westermann und Thorben Marx vor die Wahl.
Kapitän Hain startete spontan eine Umfrage unter den Kollegen und stellte ein einstimmiges Votum pro von Heesen fest. Dem schlossen sich gestern nach einer Beratung auch der Bielefelder Vorstand und die Geschäftsführung an. »Wir werden mit dem bisher so erfolgreichen Trainerstab um Thomas von Heesen in die Rückrunde gehen, um gemeinsam möglichst schnell das Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen«, stellte Sportchef Reinhard Saftig fest.
Trotz der Entscheidung von Heesens, den Vertrag über das Saisonende hinaus nicht verlängern zu wollen, wollen beide Seiten die Rückserie sportlich erfolgreich und respektvoll im gegenseitigen Umgang miteinander bestreiten, hieß es in einer Stellungnahme des Vereins.
Von sofort an wird Arminia allerdings die Kontaktaufnahme zu potentiellen Nachfolge-Kandidaten intensivieren. »Bisher haben wir mit niemanden gesprochen und werden jetzt auch keine Wasserstandsmeldungen zu einzelnen Kandidaten abgeben«, versicherte Saftig. Dennoch zeigte er sich optimistisch, schon in Kürze einen geeigneten Trainer für die kommende Spielzeit präsentieren zu können. Saftig über das Anforderungsprofil: »Er soll das bisherige erfolgreiche System weiterentwickeln und auch umsetzen können.«
Mathias Hain bedauerte die Entscheidung des Trainers. »So ist nun mal das Geschäft. Nur bei Trainern kommt es nicht so häufig vor, dass sie ihren Fortgang so früh bekanntgeben.« »Matze« ist sich sehr sicher, dass die in sich gefestigte Mannschaft in Zusammenarbeit mit Thomas von Heesen die restliche Spielzeit erfolgreich zu Ende bringt. Es be-stehe nach wie vor ein großes Vertrauensverhältnis.
Der »Plan A« (weiter mit von Heesen) ist gescheitert. »Aber wir haben auch schon die Pläne B und C in der Schublade«, sagte Sport-Geschäftsführer Reinhard Saftig, ohne näher auf die Inhalte einzugehen.
Über seine Zukunftspläne hüllt sich der bisherige Amtsinhaber Thomas von Heesen indes in Schweigen. »Es geht niemanden etwas an, ob ich nach Dortmund, Hamburg oder sonst wohin gehe. Vielleicht mache ich auch eine Pause.« Und gegenüber dem Mannschaftsrat versicherte er: »Ich habe noch nirgendwo unterschrieben oder eine Absichtserklärung abgegeben.«
Für Arminias Vorstandsetage besteht momentan kein Grund sich vorzeitig von dem seit 1. Juli 2005 tätigen Chefcoach zu trennen. Allerdings relativierte Reinhard Saftig diese »Standfestigkeit«. »Der sportliche Erfolg muss stimmen. Zudem darf der Trainer nicht weiter am Image des Vereins kratzen.« Torwart Mathias Hain ist sich sicher, dass es ein »Happy-End« geben wird. »Schließlich ist es Thommys Wunsch, mit uns die Saison zu einem richtig guten Ende zu führen.« Bei der Suche nach einem Nachfolger will der Kapitän gern behilflich sein.

Artikel vom 23.01.2007