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Ende einer Beziehung
Dicht
am
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Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Thomas von Heesen räumt die Bank. Vom Stuhl gefallen ist deswegen in Bielefeld niemand mehr. Abgesehen davon, dass die Ostwestfalen bald einen neuen Trainer benötigen, bleibt die Frage: Geht das jetzt noch gut mit »TvH« bis Saisonende?
Der Wille zu einer vernünftigen Trennung ist den Beteiligten wohl nicht abzusprechen, intakt sicher das Verhältnis zwischen Arminias Mannschaft und ihrem Fußball-Lehrer. Allerdings muss es nur mal drei Niederlagen am Stück geben oder die Luft in der Tabelle etwas dünner werden, um an der Haltbarkeit einer sowieso in ihre letzten Monate gehenden Beziehung zu zweifeln.
Störungsfrei funktionierte sie schon in den vergangen Jahren nicht. Niemand wird allen Ernstes behaupten wollen, die beiden Geschäftsführer Kentsch und von Heesen hätten sich immer prima verstanden, und als der leitende Angestellte des Ressorts Sport im Sommer 2005 seinen Bürojob gegen die Arbeit auf dem Trainingsplatz eintauschte, geriet er als alsbald mit seinem eigenen Nachfolger Reinhard Saftig aneinander. So wirkte es oft, als sei von Heesen zwar Armine durch und durch, gleichzeitig aber mit erheblicher Distanz zu manchen Strömungen und Personen im Verein. Dass er bei seinen kurzen Zwischenspielen als Sportdirektor in Hannover (1999) und Trainer in Saarbrücken (Dezember 2000 bis August 2001) nicht besonders glücklich wurde, konnte von Heesen von seiner Entscheidung nicht abhalten.
Es wird jetzt hoffentlich ein schöner Abschied und kein unfeiner Abgang. Die Nachfolge müssen die Arminen mit Weitsicht regeln. Sie sind glücklicherweise nicht in der prekären Situation, dass es ein Nothelfer vom (Schaum-)Schlage eines Peter Neururers sein muss. Auf eine Sofortmaßnahme verzichtet die Klubführung auch und vertraut darauf, dass in diesem Fall nun wirklich mal eine Mannschaft für ihren Trainer spielt.

Artikel vom 23.01.2007