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Quellen sprudeln besser als befürchtet

Überraschendes Einkommensteuer-Plus macht Gewerbesteuer-Minus wett

Von Oliver Horst (Text und Foto)
Versmold (WB). Eine unerwartet positive Nachricht kurz vor Jahresende hat der Stadt Versmold ein Gewerbesteueraufkommen fast genau auf dem Vorjahresniveau in Höhe von 9,3 Millionen Euro beschert. Auf Anfrage des VERSMOLDER ANZEIGERS berichtet Kämmerer Andreas Pöhler zudem von einer äußerst erfreulichen Entwicklung bei der Einkommensteuer.

Im Oktober hatte Pöhler hinsichtlich der Gewerbesteuereinnahmen nach dem schlechtesten dritten Quartal seit vier Jahren noch einen Rückgang auf 9,0 Millionen Euro befürchtet. Dass dieser Fall am Ende nicht eintrat, lag an »der einen sehr guten Nachricht, die uns 300 000 Euro beschert hat«, sagt Pöhler. »Davon abgesehen blieb das Gewerbesteueraufkommen aber auch im vierten Quartal mäßig.« Im zweiten Halbjahr nahm die Stadt aus ihrer größten Steuerquelle 4,0 Millionen Euro ein, in den ersten sechs Monaten waren es noch 5,3 Millionen gewesen. Der Jahresansatz von 9,5 Millionen Euro konnte demnach -Êwie bereits im Herbst abzusehen -Ênicht ganz erreicht werden.
Die Mindereinnahme kann zur Freude von Andreas Pöhler, der aktuell mit seinen Mitarbeitern am Jahresabschluss 2006 arbeitet, aber anderweitig ausgeglichen werden: »Bei der Einkommensteuer haben wir erstmals seit sieben Jahren einen deutlichen Zuwachs zu verzeichnen.« Statt eines erwarteten Aufkommens von 4,9 Millionen Euro spülte die Einkommensteuer mehr als 5,3 Millionen Euro in die Stadtkasse. »Das Mehraufkommen hängt vor allem mit dem deutlich besser gefüllten Einkommensteuertopf auf Landesebene zusammen, aus dem wir unseren Anteil erhalten«, erklärt Pöhler. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit dürfte hieran entscheidenden Anteil besitzen.
Bei der Einkommensteuerentwicklung hofft Kämmerer Andreas Pöhler für das laufende Jahr auf eine Fortsetzung der guten Entwicklung. 5,35 Millionen Euro sind im Haushaltsplan 2007 veranschlagt. Bei der Gewerbesteuer hat die Stadt dagegen konservativ kalkuliert und den Ansatz während der Haushaltsberatungen von 9,1 Millionen Euro auf 8,8 Millionen Euro reduziert. Von beiden Steuerarten verbleibt aber nicht einmal die Hälfte des Aufkommens in Versmold. Etwa 55 Prozent fließen über das Umlagesystem an den Kreis Gütersloh zur Finanzierung gemeinschaftlicher Aufgaben. Zudem reduziert die Gewerbesteuerumlage den effektiven Versmolder Anteil.

Artikel vom 20.01.2007