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Arbeitsmarkt im Aufwind

Klute: Viele Gründe für bessere Lage

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Die Entwicklung ist erfreulich -Êund äußerst beachtlich zugleich: 1001 Arbeitslose registrierte die Agentur für Arbeit im Januar 2005 in Versmold. Jetzt waren zum Jahreswechsel noch 656 Menschen ohne Arbeit. Die Gründe für den starken Rückgang der Arbeitslosigkeit um ein Drittel seien vielschichtig, sagt Bürgermeister Thorsten Klute.

»Lange Zeit hat der wirtschaftliche Aufschwung gefehlt, von dem die Politik überzeugt war, dass er die Arbeitsmarktreformen wird greifen lassen«, sagt Klute. Mit Besserung der konjunkturellen Lage in den vergangenen Monaten habe sich der Aufschwung am Arbeitsmarkt vor allem in Städten mit stärkerer Industriestruktur bemerkbar gemacht, wie es sie in Versmold, aber auch in der gesamten Region gebe. So konnte der Kreis Gütersloh einen deutlich stärkeren Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnen als dies landesweit der Fall war. »Auch zahlreiche Versmolder Firmen haben wieder in den Standort Versmold investiert«, konstatiert Klute.
»Der Rückgang der Arbeitslosigkeit hängt aber auch mit der intensiven Vermittlungsarbeit der kreisweiten Arbeitsgemeinschaft GT-aktiv und der Arbeitsagentur zusammen.« Gerade in kleineren Städten sei die persönliche und ortsnahe Betreuung der Arbeitslosen und der enge Kontakt zu den Betrieben von besonderer Bedeutung. »Wenn wir von geplanten Neueinstellungen in Unternehmen in Versmold oder Umgebung erfahren haben, haben wir soweit möglich versucht, Kontakt aufzunehmen und geeignete arbeitslose Bewerber anzubieten«, sagt Klute. Insbesondere für viele Langzeitarbeitslose sei aber auch Zeitarbeit ein Sprungbrett auf dem Weg zu einem regulären Beschäftigungsverhältnis. Gleichwohl bleibt festzustellen, dass Arbeitslose, die seit mehr als einem Jahr auf Jobsuche sind, deutlich weniger vom Aufschwung am Arbeitsmarkt profitiert haben.
Bei aller Freude über die positive Entwicklung der vergangenen Monate -Êzu Euphorie besteht kein Anlass: »Die Bewegung am Arbeitsmarkt kann künftig nicht mehr so dynamisch sein wie in den vergangenen zwei Jahren. Ein gewisser Sockel an Arbeitslosigkeit ist erreicht«, sagt Thorsten Klute. »Wir als Stadt haben nur bedingt Einflussmöglichkeiten. Die aber wollen wir selbstverständlich ausschöpfen, indem wir weitere Gewerbeflächen ausweisen, Gespräche mit Unternehmen führen und die Arbeitsvermittlung konsequent verfolgen.«
Denn Erfolge auf dem Arbeitsmarkt zahlen sich nicht nur für die Menschen aus, die wieder Arbeit finden. Auch die Stadt setzt langfristig auf positive Effekte: »Von höherem Einkommen profitiert umgehend der Handel und auf lange Sicht die Stadt über steigende Einkommensteuereinnahmen. Auch gibt es die Hoffnung, dass die kreisweiten Unterbringungskosten für Arbeitslosengeld-II-Empfänger, die wir mitzutragen haben, sinken.«

Artikel vom 23.01.2007