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Ruhe nach dem Sturm:
Gütersloh räumt auf

Unwetter entwurzelt Hunderte von Bäumen

Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). Der Monstersturm »Kyrill« ist mit gewaltiger Kraft durch Gütersloh gezogen. Im Stadtpark herrschte gestern Morgen Chaos. Dort wütete der Orkan besonders schlimm. Das Unwetter entwurzelte mehr als 135 Eichen, Fichten, Kiefern und Buchen. Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt. Auch zwei Brücken wurden zerstört. Der Gesamtschaden geht wohl in die Millionen.

Am Tag nach dem »Wirbelsturm« war in der Dalkestadt erst einmal Aufräumen angesagt. Die Feuerwehr kam nicht zur Ruhe. Von Donnerstagabend bis zum frühen Freitagmorgen waren die Rettungskräfte im Dauereinsatz. »Umgestürzte Bäume, Gebäude- und Wasserschäden bescherten uns die meiste Arbeit. Es gab Gott sei dank nur eine leicht verletzte Frau«, berichtet Wolfgang Hildebrandt vom Kreisfeuerwehrverband. Allein in Gütersloh mussten die Wehrmänner 228 mal ausrücken. Auf Kreisebene waren es 1147 Einsätze.
Das 400 Quadratmeter große Blechdach der Kreispolizeibehörde an der Herzebrocker Straße flog wie ein Spielzeug durch die Luft und landete direkt vor dem Haupteingang der Wache. Polizeisprecherin Corinna Koptik: »Gutachter sind eingeschaltet.« Am Ende der Parkstraße erwischte es den Hof Kleßmann. Dort krachte eine 100-jährige Eiche auf eine offene Scheune und zerschmetterte noch einen abgestellten Wohnwagen. Otto Kleßmann (76) und sein Sohn Rainer (42) beziffern ihren Schaden auf runde 20 000 Euro.
Besonders hart traf es den Stadtpark. Dort rissen die Böen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 125 Stundenkilometern eine Schneise durch das Gelände. Die Bäume fielen um wie Streichhölzer. Wir brauchen eine Woche, um hier aufzuräumen«, sagten Bernd Winkler und Ulrich Wittenbrink vom Grünflächenamt. Traurig: Auf die historische Brücke (19. Jahrhundert) über den Eselsbach beim Hof Meier Merklinghaus krachte ein dicker Baum.

Artikel vom 20.01.2007