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Tornado-Mehrheit steht

Koalition will neues Mandat für Afghanistan


Berlin (dpa). In der Koalition zeichnet sich eine deutliche Mehrheit für die geplante Entsendung von Tornado-Aufklärungsflugzeugen der Bundeswehr in den umkämpften Süden Afghanistans ab. Vertreter von Union und SPD sprachen sich am Freitag im Bundestag grundsätzlich dafür aus, einer entsprechenden Anforderung der NATO nachzukommen.
Voraussetzung dafür sei aber ein neues Mandat durch den Bundestag. FDP und Grüne ließen zunächst offen, ob sie die Entscheidung mittragen wollen.
Dagegen lehnte die Linkspartei kategorisch den Einsatz ab. Mit diesem werde es immer wahrscheinlicher, dass Deutschland »den Terror ins eigene Land holt«, erklärte Fraktionschef Oskar Lafontaine. Er nannte das Afghanistan-Engagement einen »permanenten Völkerrechtsbruch« und fügte an die Adresse der Regierung hinzu: »Kehren Sie um und ziehen Sie die Truppen aus Afghanistan zurück.«
Nach Ansicht des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU), wäre es unverantwortlich, das Land jetzt einfach im Stich zu lassen. Der geplante Tornado-Einsatz diene der Aufklärung und damit auch dem Schutz von deutschen Soldaten und Entwicklungshelfern.

Artikel vom 20.01.2007