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Kommentar

Den Spatz in der Hand nehmen


Und immer wieder wird sie heiß diskutiert, die Verkehrssicherheit im Zuge der Piumer Ortsdurchfahrt. Das Thema ist politischer Dauerbrenner seit mindestens 20 Jahren. Aber ohne dass sich substanziell Wesentliches an den Verkehrsverhältnissen verändert hätte.
Und der große Um- und Rückbau der Ortsdurchfahrt, der schon für die 90er Jahre vom Land in Aussicht gestellt worden war, ist de facto längst in der Ablage »P« (wie Papierkorb) gelandet. Nicht anders ist Prioritätenplatz 30 in OWL und die mögliche Finanzierung erst in 2020 zu interpretieren. Letztlich fehlte dem Baulastträger immer das Geld, auch weil das Land NRW schon in den 90er Jahren eine desaströse Finanzpolitik betrieb. Über die nicht erfüllten Versprechen dürfen sich die Piumer ärgern. Doch besser nimmt man leidenschaftslos zur Kenntnis, dass es eine große Lösung für Pium nicht mehr geben wird.
Was den Bürgern und dem sehr engagierten Arbeitskreis jetzt angeboten wird, sind mehrere kleine Schritte. Und auch wenn mehr wünschenswert wäre, sollte Pium das Angebot annehmen. Denn wenn sich drei Behörden (Polizei, Straßenverkehrsamt und Landesbetrieb) einig sind, dass die Verkehrslage nicht so dramatisch schlecht ist, wie sie von vielen Anwohnern empfunden wird, haben auch noch so engagierte Bürger keine Chance. Außerdem wurde deutlich, dass Behörden, selbst wenn sie wollten, nicht mehr Tempolimits oder Einbauten anweisen dürfen, wenn es die nackten Unfallzahlen nicht hergeben. Von dieser Warte aus betrachtet, sind die Angebote (weitere temposteuernde Ampel, neue Querungshilfe und Öffnung der Gehwege für Radfahrer) vielleicht nur der Spatz auf der Hand. Aber die Taube auf dem Dach ist eben für Pium nicht zu kriegen.Stefan Küppers

Artikel vom 18.01.2007