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Platz für Plastik gewählt

Rau-Skulptur steht vor dem ehemaligem Regierungssitz

Bielefeld (bp). Die zwei Meter große Bronzeskulptur des verstorbenen Alt-Bundespräsidenten Johannes Rau soll vor der »Villa Horion«, dem ehemaligen Sitz der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten in Düsseldorf, seinen Platz finden. Geschaffen hat die Plastik die Künstlerin Ann Lacey (63), die viele Jahre in Bielefeld gelebt und gearbeitet hat (das WESTFALEN-BLATT berichtete).

Den Auftrag für die Skulptur erteilten ihr Raus Schwiegereltern Eduard und Christa Delius. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers setzte sich dafür ein, dass das überlebensgroße Denkmal seinen Platz in der Landeshauptstadt bekommt. Der Standort wurde in Absprache mit Raus Witwe Christina geb. Delius gefunden. Zum ersten Todestag von Johannes Rau am 27. Januar wird die Installation des Denkmals nicht möglich sein. Aufgestellt wird die Skulptur im Frühjahr.
Auf diese Weise kehrt Johannes Rau dorthin zurück, wo er 20 Jahre lang, von 1978 bis 1998 als Regierungschef des Landes gewirkt hat. Hier empfing er hohe Staatsgäste und »normale« Besucher, unterschrieb Dokumente und verfasste, auch eigenhändig, Briefe. Von der »Villa Horion« aus gratulierte er Jubilaren auch unverhofft. »Hier ist Johannes Rau,« meldete er sich am Telefon und genoss die Schrecksekunde am anderen Ende der Leitung.
Die 250 Kilogramm schwere Figur des Alt-Bundespräsidenten wurde im Dezember in einer Kunstgießerei im schleswig-holsteinischen Elmenhorst gegossen. Die Skulptur zeigt Johannes Rau stehend, die linke Hand in der Hosentaschen, die rechte in einer offenen Geste ausgestreckt. Künstlerin Ann Lacey, die unter anderem auch das Portrait von Alt-Oberbürgermeisterin Angelika Dopheide malte, das im Alten Rathaus hängt: »Ich habe Rau vor Augen als jemand, der auf die Menschen zugeht, das Gespräch mit ihnen sucht.« Viele namhafte Persönlichkeiten saßen Ann Lacey, die inzwischen wieder im englischen Hastings lebt, Modell, darunter auch Bertelsmann-Firmenpatriarch Reinhard Mohn und dessen Frau Liz.

Artikel vom 17.01.2007