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Enttäuschte Eltern fühlen sich verladen

Verkehrssicherheit an Bielefelder Straße: Schulen und Selbsthilfeverein stellen neue Anträge

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Die Steinhagener Eltern melden sich in Sachen Verkehrssicherheit an der Bielefelder Straße nun auch offiziell zu Wort. Sowohl die Schulen als auch der Elternselbsthilfeverein fordern ebenfalls eine Fußgängerampel.

Mit Enttäuschung reagierte die Schulpflegschaft des Gymnasiums bei einer Sitzung auf die Nachricht, dass nach dem vorläufigen Scheitern des Ausbaus der Kreuzung Lange Straße nun an der Querungshilfe alles beim Alten bleiben soll: »Wir wollen die Sache nicht auf sich beruhen lassen und abwarten, bis vielleicht 'irgendwann' die Ampel installiert wird«, erklärte Pflegschaftsvorsitzende Petra Stockhecke. Gemeinsam mit den anderen Schulen wird nun ein Schreiben nach Gütersloh auf den Weg gebracht: »Wir werden das Versprechen des Kreises auf eine Ampel einfordern, um die Verkehrshelfer, die sich auf eine Dienstzeit bis Februar eingestellt hatten, zu entlasten«, erklärte sie.
»Wir fühlen uns verladen« - so drastisch drückte sich der Elternselbsthilfeverein aus: Bei den Gesprächen im vergangenen Frühjahr sei mit der Kreuzungsampel an der Langen Straße nicht nur eine bessere, sondern vor allem auch zeitnahe Lösung für die Probleme in der Schulwegsicherheit versprochen worden: Nun passiere nichts. Man habe Sorge, dass sich die freiwilligen Lotsen in kurzer Zeit zurückzögen und wolle nun den Kreis an ein zweites Versprechen, das offene Gespräch, erinnern.
Kreis-Dezernent Hans-Dieter Malsbender hält indes eine Fortführung des Lotsendienstes für möglich: »In Harsewinkel und Herzebrock-Clarholz klappt das seit Jahren sehr gut«, findet er die derzeitige Situation am Überweg optimal. In Steinhagen bei 20 000 Einwohnern Freiwillige zu finden, sollte nicht so schwierig sein. »Als Rentner würde ich mich für eine so hochwichtige Sache sofort engagieren.« Er hoffe auch auf den weiteren Einsatz der vier Verkehrshelfer.
Die Anträge aus der Gemeinde nähmen nun ihren normalen Verfahrensweg: Die Stellungnahmen von Kreispolizei und Landesbetrieb Straßen seien abzuwarten, so Malsbender. Ebenso wie der Planfeststellungsbeschluss für die A 33. Wenn dann an der Kreuzung gebaut werden könne, lohne die Installierung einer teuren Ampel an der jetzigen Querung nicht.
Doch die Fußgängerampel würde sogar die Gemeinde bezahlen. Auf 10 000 Euro beziffert Bürgermeister Besser deren Kosten. Den Kreuzungsumbau dagegen schätzt er auf 300 000 bis 400 000 Euro.
Eine Fußgängerampel auf Höhe der jetzigen Querung halten auch die Grundeigentümer, an deren Ablehnung der benötigte Flächenerwerb für den Kreuzungsumbau gescheitert war, für optimal. Der Schulweg müsse sicher werden, da sei man sich an der Bielefelder Straße einig. Aber der Ausbau der Kreuzung mache keinen Sinn, solange die A 33-Planung noch nicht rechtssicher beschlossen sei, sagten sie im WB-Gespräch. »Da zäumt man das Pferd von hinten auf, da riskiert man später einen teuren Umbau der Kreuzung.«

Artikel vom 18.01.2007