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Missbrauchsfotos

Üble Anmache im Internet


Kindern droht im Internet Gefahr. Den Tätern fällt es leicht, Kinder in der Anonymität von Chaträumen zu manipulieren. Sie erschleichen sich ihr Vertrauen und veranlassen sie zu Handlungen, deren Tragweite sie in ihrem Alter nicht einschätzen können und die sie möglicherweise ein Leben lang bereuen müssen.
Der Fall der Gütersloher Schülerin ist sicher kein Einzelfall. Es wäre ein fataler Fehler, in diesem oder ähnlichen Fällen von einer einvernehmlichen Handlung zu sprechen. Aus der überlegenen Position des Erwachsenen heraus fällt es kriminellen oder kranken Elementen leicht, ihr argloses Gegenüber, das häufig weder um die Gefahr noch den sexuellen Hintergrund in der »harmlosen Bitte« des falschen Freundes weiß, zu persönlichen Angaben, Fotos oder sogar Treffen zu verleiten.
Eltern stehen angesichts eines Mediums, das ihnen häufig selbst nicht vertraut ist, vor einer schwierigen Aufgabe. Kinder unter zwölf Jahren sollten auf sich allein gestellt gar nicht ins »freie Internet«. Sie sollten unter Anleitung surfen oder sich nur auf für sie geeigneten Seiten bewegen. Das müssen auch Lehrer bedenken, die schon Unterstufen-Schülern »Internet-Hausaufgaben« geben. Ältere Kinder müssen so stark gemacht werden, dass sie sich der Gefahr bewusst sind, »falsche Freunde« zurückweisen und im Zweifel die Hilfe der Eltern einfordern. Auch gibt es technische Möglichkeiten, die Internetnutzung zu beschränken - und bei Vereinen, Polizei und Jugendämtern Profis, die Eltern unterstützen.Thomas Lunk

Artikel vom 16.01.2007