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Keine Flächen - Ampel ist gescheitert

Kreuzung Bielefelder/Lange Straße: Grundeigentümer will A 33-Planfeststellung abwarten

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Die Schulwegsicherung an der Bielefelder Straße ist an 190 Quadratmetern gescheitert - kurzfristig jedenfalls. Diese Fläche würde benötigt für den Ausbau der Kreuzung Bielefelder Straße/Lange Straße mit einer Ampel. Doch der Grundeigentümer lehnt den Verkauf ab, solange nicht der Planfeststellungsbeschluss für die A 33 vorliegt.

Damit sind die Planungen, mit dem Bau der Ampel in den ersten Wochen dieses Jahres zu beginnen, hinfällig. »Wir müssen jetzt abwarten«, sagte Ulrich Windhager, der Leiter des Landesbetriebs Straßen NRW, gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Wie lange, das vermag er nicht zu sagen. Alsbald solle der Planfeststellungsbeschluss vorliegen. Doch zwei Deckblattverfahren stehen noch aus (Bericht unten). Und damit bleibt die Situation an der Bielefelder Straße wohl erst einmal wie sie ist: mit Querungshilfe, Schülerlotsen und Tempo 30. Denn auch eine Fußgängerampel, die die Gemeinde nun erneut beim Kreis beantragt hat, wird es nicht geben.
Wie berichtet, war im vergangenen Frühjahr nach schweren Unfällen an der Querungshilfe an der Bielefelder Straße die Vollbeampelung der Kreuzung als Kompromiss zur geforderten Fußgängerampel zwischen Steinhagener Politik und Elternschaft sowie Kreis und Landesbetrieb ausgehandelt worden. Denn für die A 33 muss die Ecke Bielefelder/Lange Straße ohnehin umgebaut werden.
Anfang Dezember hatte der Landesbetrieb die Planungen fertig und wollte die Ausschreibung starten. Und die Gemeinde nahm für die Bielefelder Behörde, wie versprochen, die Verhandlungen um zusätzlich benötigte Flächen mit den Grundeigentümern auf. Einmal 190 Quadratmeter im Bereich der Langen Straße/Bielefelder Straße und einmal 25 Quadratmeter eines Firmengrundstücks würden gebraucht, damit die Bielefelder Straße mit Linksabbiegespuren in die Lange Straße und in Meschers Hof erweitert werden kann. Doch ausgerechnet der Besitzer der größeren Fläche lehnte den Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt und auch jedes weitere Gespräch ab, erfuhr das WESTFALEN-BLATT auf Anfrage bei Bauamtsleiter Ernst-August Westphal. Die Planer hatten auf die freiwillige Bereitschaft der Eigentümer gesetzt, die die Flächen später beim Autobahnbau ohnehin hätten abgeben sollen. Doch da will ein Eigentümer eben erst einmal die Gewissheit haben, ob und wie die Trasse kommt.
»Im Interesse der Kinder haben wir jetzt erneut die Fußgängerampel beim Kreis beantragt und würden sie auch bezahlen. An den Kosten soll die Schulwegsicherheit nicht scheitern«, sagte Bauamtsleiter Ernst-August Westphal. Denn seiner Meinung nach wird es so schnell nicht zum Bau der Ampelkreuzung kommen: »Es ist doch gar nicht absehbar, wann die Planfeststellung rechtssicher ist.«
Der Kreis will hingegen abwarten: »Der Planfeststellunsgbeschluss ist noch vor den Osterferien da«, erklärte der zuständige Dezernent beim Kreis, Hans-Dieter Malsbender, auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes. »Wir sollten jetzt nicht hektisch nach anderen Lösungen suchen, denn wir haben mit den Verkehrshelfern und den Dialog-Displays eine gute und sichere Situation an der Querungshilfe.«

Artikel vom 16.01.2007