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TVW verpasst die Überraschung knapp

Bezirksliga: Trainer-Triumvirat Bäumer/Dopheide/Pietsch bei Steinhagen II - TuS II siegt klar

Altkreis (guf/HHS/joe). TuS Brockhagen II hat in der Handball-Bezirksliga die Gunst der Stunde genutzt und sich Luft nach unten verschafft. Derweil verlor TG Hörste II das wichtige Auswärtsspiel bei der mitgefährdeten SG Sendenhorst und ist Vorletzter.

TuS Brockhagen II - HSG Rietberg-Mastholte 39:28 (18:11). Willy Wältermann fiel eine Zentnerlast von den Schultern: »Ich bin einfach nur zufrieden. Mit dem Ergebnis und mit der Leistung.« Seine Mannschaft hatte gegen den direkten Konkurrenten aus Rietberg einen wichtigen Start-Ziel-Sieg eingefahren und eine mannschaftlich geschlossene, ordentliche Leistung abgeliefert. Lediglich Mitte der zweiten Halbzeit schien der komfortable Vorsprung doch noch zu schmilzen. Nach einigen Fehlversuchen und Hinausstellungen durch das recht unglücklich auftretende Schiedsrichtergespann kam der Gast nochmals auf drei Treffer heran. Doch in der Folgezeit nutzten die Brockhagener wieder ihre Chancen, zogen über 24:20 und 29:22 weg. Ganz stark am späten Sonntagnachmittag: Philipp Buhrmester. Und zwar nicht nur wegen seiner elf Treffer, er war auch der Mann für die wichtigen Tore, behielt zu Beginn der zweiten Hälfte kühlen Kopf und traf in doppelter Unterzahl. Tore: Buhrmester (11), Hermbecker (7), Stolte (5), Ledebrink (4/1), St. Bernhagen, Kalms, Rieks (je 4).
SG Sendenhorst - TG Hörste II 28:23 (12:10). Während die Hörster den Gegner im Positionsspiel recht gut im Griff hatten, trat ein, was Trainer Thomas Wöstmann befürchtet hatte: »Unsere Fehler wurden brutal per Tempogegenstoß ausgenutzt. Und wir haben einfach zu viele davon gemacht.« Eine schlechte Wurfquote (speziell von außen) und etliche einfache Patzer spielten dem Gegner in die Karten, das fanatische Publikum tat sein Übriges. Hörste nutzte die Rote Karte gegen Sendenhorsts Torjäger Claudius Heyna (Foul an Scholz) zwar, um von 15:21 auf 18:21 zu verkürzen. »Dann hatten wir einige unglückliche Aktionen und unnötige Fehler, sind leider nicht näher als auf drei Tore herangekommen«, sagte Thomas Wöstmann, der den Knackpunkt der Partie an der 56. Minute festmachte: »Dem 27:23 ging ein klares Stürmerfoul voraus. Aber statt zurückzupfeifen, entschieden die Schiedsrichter auf Tor und Zeitstrafe gegen Björn Schüler.« Für Hörste der K.o., nachdem man vor der Pause bis zum 10:8 mehrfach eine deutlichere Führung verpasst hatte. Hoffnung auf eine weitere Verstärkung besteht: Uwe Burstädt hat bereits einige Male mittrainiert, denkt über ein Comeback nach. Tore: Obermeyer (7/2), Borgelt (6/2), Gottensträter, Türling, Schüler (je 2), Reckmann, Kowalski, Scholz, T. Wagemann.
TG Herford - Spvg Steinhagen II 30:21 (14:8). »Wir hatten eine Trefferquote von unter 50 Prozent. So kann man eine starke Mannschaft wie Herford, die nur sehr wenig Fehler macht, nicht gefährden.« Interimscoach Lars Dopheide sah in der schwachen Chancenauswertung den Hauptgrund für die Niederlage: vier Siebenmeter-Fahrkarten und speziell in der ersten Halbzeit etliche vergebene »Hundertprozenter« sorgten über weite Strecken für einen Rückstand im Bereich von fünf Treffern. Als Spvg. II mit offensiver Deckung in der Endphase noch mehr riskierte, wuchs die Differenz weiter an. Vor den wichtigen Spielen gegen die Konkurrenz im Abstiegskampf ist eine Lösung der Trainerfrage gefunden: Tom Bäumer wird die Donnerstag-Einheit leiten, gibt während der Spiele die Linie vor und greift auch selbst wieder für die »Zweite« zum Ball. Unterstützt wird er von Lars Dopheide und Armin Pietsch. Tore: Böhm (7/1), Borgstedt (4), Pietsch (3/1), B. Dopheide, Strothmann (je 2), Hoheisel, Peter, Höft.
TV Werther II - HSG Eintr. Gadderbaum 21:22 (12:18). Das war knapp: In einem spannenden Fotofinish verpassten die abstiegsbedrohten Wertheraner zumindest die Chance auf einen Punkt, weil in den letzten Sekunden die Rückraumwürfe von »Pommes« Bühler und Daniel Schoppmann nicht den Weg am jeweiligen Gegenspieler vorbei fanden.
Für Werthers Trainer Klaus Kronsbein und große Teile der sonst - zumindest einige Minuten nach Spielschluss - besonnenen TVW-Fangemeinde hatte die »unglaubliche« Schiedsrichterleistung einen großen Anteil an der verpassten Überraschung gegen den Rangdritten. »Die waren auf beiden Seiten wirklich unterirdisch«, fasste es der glückliche Gästecoach Matthias Foede zusammen. Der langjährige Spieler der Wertheraner »Ersten« sah einen »unverdienten Sieg« seiner Mannschaft, da die Kronsbein-Combo bis in die Schlussphase hinein das Spiel bestimmte. Kurz nach dem Pausentee führte die Landesliga-Reserve 14:8 (33.) und alles deutete auf die dringend benötigten Punkte hin, ehe Gadderbaums Mittelmann Torsten Winter mehr Struktur in die HSG-Angriffe brachte.
Bis zum 19:17 (52.) hielt das TVW-Polster, doch verwirrende Pfiffe der Schiedsrichter und zulegende Gadderbaumer drehten das Blatt zum 20:22 (57.). In der Schlussminute brachte ein verwandelter Tegelhütter-Strafwurf Werther ins Spiel zurück, Gadderbaum vertändelte den Ball und die Chance auf zumindest einen Zähler war da - doch es reichte nicht.
Tore: Grünkemeier (6), Tegelhütter (6/2), Seidel (3), Bühler (2), Huxohl, Schebaum, Schoppmann, Wessel.

Artikel vom 15.01.2007