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Kraftakt bei laufendem Betrieb

Klingenthal investiert zwei Millionen Euro in die Gütersloher Kaufhaus-Filiale

Gütersloh (peb). Staub und Schutt, nackte Wände und eine ganze Kolonne von Arbeitern, die das Kaufhaus in diesen Zustand gebracht haben, beherrschen derzeit Klingenthal. Aber nur zur Hälfte: Vor einer Staubwand, die das Geschäft in zwei Hälften teilt, läuft der Verkaufsbetrieb fast wie gewohnt weiter.

Dass im Klingenthal-Kaufhaus nach der Gründung vor 18 Jahren nun der erste große Umbau stattfindet, merken die Kunden vor allem an der blauen Folie, die den Verkaufsbereich von der Baustelle abschirmt. Vom Staub ist nichts zu sehen, nur gelegentlich sind Maschinen zu hören. Hinter der Folie aber geht's unter Hochdruck zur Sache. Nur die Außenansicht und das kleine zweite Obergeschoss bleiben von den Arbeiten unberührt, wie Klingenthal-Prokurist Uwe Bulk erklärt.
Nur kleinere Umbaumaßnahmen hatte es gelegentlich gegeben, nachdem das Kaufhaus am heutigen Kolbeplatz 1989 eröffnet wurde. Diesmal aber wird im Erdgeschoss und in der ersten Etage alles neu gemacht: vom Bodenbelag über die Wandgestaltung bis zur Möbelausstattung und der Technik. Die 18 Jahre alte technische Ausstattung ist Bulk zufolge einer der Gründe, warum das Unternehmen mit Modehäusern an den Standorten Paderborn, Salzkotten, Herford und Gütersloh den Umbau gestartet hat. »Es ist aber auch eine Frage des Zeitgeistes«, sagt Detlef Fehlhaber, der im Unternehmen Klingenthal für Bauabwicklungen zuständig ist. Und Uwe Bulk ergänzt: »Wir wollen geschmacklich attraktiv bleiben.«
Dazu gehört eine frische Gestaltung mit warmen Farbtönen, mit Licht, das gleichzeitig hell und angenehm ist. Der Teppichboden weicht Fliesen und Parkettböden, im Erdgeschoss entsteht eine Kaffeebar als Ruhezone. Die Größe der Verkaufsfläche bleibt unverändert, allerdings wird die Gangführung umgestaltet. Fehlhaber: »Die Kunden werden dann um die Mode herumgeführt.« Mit dem Umbau ändert sich auch die Verteilung der Sortimente. »Themenbereiche, die zusammengehören, werden zusammengeführt«, erläutert Geschäftsleiter Stefan Friedrich. So wird das Erdgeschoss zur Damenetage, die erste Etage zum Herren- und Kinderbereich. »Alles wird übersichtlicher.« Zudem kommen neue Modemarken hinzu, die das Sortiment verstärken. Die Kollektionen werden in Marken- und Stilwelten dargestellt.
Zwei Millionen Euro investiert das Modehaus Klingenthal in den Umbau, den Uwe Bulk als »logistische Herausforderung« bezeichnet. Weil der Betrieb weiterlaufen muss, während der Umbau schnellstmöglich durchgeführt wird. Um nicht schließen zu müssen, wird auf jeder Etage zunächst jeweils die halbe Fläche umgebaut, nach einigen Wochen wechselt der Verkauf dann auf die schon neugestaltete Hälfte, während die Baustelle auf die andere Seite weiterzieht. Am Montag fiel der Startschuss für die Baumaßnahme, die laut Fehlhaber überwiegend von heimischen Firmen durchgeführt wird und insgesamt zwei Monate dauern soll. Beauftragt wurde das Stuttgarter Architekturbüro Blocher.
Das Gütersloher Kaufhaus verfügt über eine Verkaufsfläche von 4000 Quadratmetern und beschäftigt 120 Mitarbeiter.

Artikel vom 13.01.2007