13.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von Michael Delker

Gütersloher
Wochenschauer

»Altlast« bietet viele Chancen


Landrat Sven-Georg Adenauer hatte am Dienstag allen Grund zur Freude. Weil das Oberverwaltungsgericht Münster den Einspruch der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) gegen den Sofortvollzug zurückgewiesen hat, kann demnächst mit dem Bau des Autobahnanschlusses an der Marburg begonnen werden. Nach quälend langer Diskussion bietet sich dem Kreis Gütersloh somit die Chance, eine »Altlast« loszuwerden. Die Schlüsselrolle kommt der »Aurea -Êdas A 2-Wirtschaftszentrum GmbH« zu. Sie muss die Gewerbeflächen auf der Marburg vermarkten. Und das nicht zu Schleuderpreisen. Für Ende des Jahres kündigte Geschäftsführer Ferdinand Reelsen bereits die ersten Ansiedlungen an. Die FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Barbara Flötotte äußerte sich weniger euphorisch. Sie wäre bereits zufrieden, wenn sich 2008 auf der Marburg etwas tut. Wieviel Geduld die Planer von Gewerbegebieten aufbringen müssen, ließ sich in Bönen bei Hamm beobachten. Dort wurde für ein Gewerbegebiet ebenfalls ein A 2-Anschluss hergestellt - und es dauerte Jahre, bis es ansehnlich gefüllt war. Der Marburg muss diese Zeit eingeräumt werden, bevor ein Urteil über Erfolg oder Misserfolg gefällt wird. Die Chancen stehen nicht schlecht. Die drei an dem Gewerbegebiet beteiligten Kommunen Rheda-Wiedenbrück, Herzebrock-Clarholz und Oelde können Unternehmen einen Platz an der wichtigsten Ost-West-Achse in Deutschland bieten. Die Stadt Gütersloh kann dies nicht. Dort bekommen sich die Politiker bereits wegen einiger Hektar Gewerbegebiet am Lupinenweg in die Haare. Mal ganz abgesehen von den Planungen für ein interkommunales Gewerbegebiet mit der Gemeinde Verl. An dessen Realisierbarkeit scheiden sich bis heute die Geister.

Artikel vom 13.01.2007