11.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gewerbegebiet Marburg wird im
Sommer an die A 2 angeschlossen

Oberverwaltungsgericht Münster lehnt Antrag der Naturschützer ab

Von Michael Delker
Altkreis Halle (WB). Weil das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster den Antrag der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) auf »Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung« abgelehnt hat, können die Planungen für die Autobahnanschluss-Stelle Marburg mit Nachdruck vorangetrieben werden. Staatssekretär Günter Kozlowski rechnet sogar mit einem Baubeginn im Sommer.

Die LNU hatte Klage gegen den Bau des Autobahnanschlusses eingereicht, weil sie irreparable ökologische Schäden fürchtet. Die Bezirksregierung Detmold hatte dagegen die »sofortige Vollziehung« für die Baugenehmigung angeordnet und damit die aufschiebende Wirkung der Klage aufgehoben. Die LNU beantragte beim Oberverwaltungsgericht die »Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung« und kassierte nun eine Niederlage.
Zwar ist das Hauptsacheverfahren damit noch nicht entschieden, doch scheinen dort die Chancen auf einen LNU-Erfolg nach dem gestrigen Tag gering zu sein. In seiner Begründung für den Beschluss hatte sich das OVG sehr ausführlich mit den Einwänden der LNU befasst. »In ähnlich gelagerten Fällen wurden Klagen zurückgenommen. Es bleibt abzuwarten, wie die Naturschützer in diesem Fall reagieren«, sagte Jens Kronsbein, Verfahrensleiter bei der Bezirksregierung, dem WB.
Als »gute Entscheidung für die Region« bewertete Günter Kozlowski den Gerichtsbeschluss. »Der Landesbetrieb Straßen.NRW kann jetzt mit Hochdruck an den Ausschreibungen für die Gewerke und den Vorbereitungen für den Bau arbeiten. Ich rechne damit, dass Baubeginn noch im Sommer dieses Jahres sein wird«, erklärte der Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium. Die Vergabe für den Neubau der Brücke über die A 2 soll bereits im Mai erfolgen.
Die Planungen für das 150 Hektar große interkommunale Gewerbegebiet »Aurea« auf der Marburg können nun ebenfalls vorangetrieben werden. Hier gab es die landesplanerische Bedingung, dass die Bauarbeiten erst beginnen dürfen, wenn der Planfeststellungsbeschluss für den Autobahnanschluss rechtskräftig ist. »Jetzt sind wir in der Lage, den Grundstücksinteressenten konkrete Angebote zu machen. Wenn alles wie geplant läuft, können die ersten Ansiedlungen ab Ende 2007 erfolgen«, strahlte Ferdinand Reelsen, Geschäftsführer der »Aurea - Das A 2-Wirtschaftszentrum GmbH«.

Artikel vom 11.01.2007