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Die »Businessmen« räumen ab

Realschüler gewinnen beim Planspiel Börse -Ê16 Prozent Plus gemacht

Versmold (igs). Janis Löffeld hat, was Aktien angeht, einen guten Riecher: Seine Gruppe, die »Businessmen« von der CJD-Realschule, lieferten beim »Planspiel Börse« ein beeindruckendes Ergebnis ab. Die 15- und 16-jährigen Nachwuchsbroker waren die beste von 14 Versmolder Gruppen.

Der Neuntklässler und seine Mitstreiter hatten unter anderem auf VW-Aktien gesetzt -Êund damit das Startkapital von 50 000 Euro innerhalb der Spielzeit um stolze 16,2 Prozent auf 58 081,13 Euro vermehrt -Ênatürlich rein fiktiv. »Damit sicherten sie sich den sechsten Platz im Westfälisch-Lippischen Sparkassenverband und einen hervorragenden 43. Platz von insgesamt 40 000 Depots«, freut sich auch Stadtsparkassen-Mitarbeiterin Cornelia Bostelmann über den Erfolg der Realschüler. Sie zeichnete gestern mit ihrem Kollegen Jens Tabbert die erfolgreichen Depotbesitzer aus. Auf Platz zwei der Versmolder Gruppen landeten die »Bierbarone« vom CJD-Gymnasium mit einem Depotzuwachs von 1934,04 Euro, dicht gefolgt von den »PlaYaZ«, ebenfalls vom Gymnasium, mit einem Plus von 1841,06 Euro.
Für die »Businessmen« hatte das Aktiengeschäft in den vergangenen Wochen einen festen Platz im Fach Sozialwissenschaften bei Lehrer Jonny Döbert. Jeden Tag konnten die Schüler in Fachzeitungen blättern und ihre Depots danach ausrichten. Über das Internet konnten die Schüler ihre Aufträge direkt eingeben, den Depotbestand prüfen und die Depotbewegungen nachvollziehen. Jonny Döbert räumt ein, den Businessmen auch zwischendurch zum Verkauf der VW-Aktien geraten zu haben. Doch Janis Löffeld blieb dabei - mit Erfolg. Ob er sich später auch einmal mit »richtigem Geld« aufs glatte Börsenparkett wagen würde? Das will der erfolgreiche Planspiel-Teilnehmer nicht ausschließen. Als nächstes werden sich die »Businessmen« jedoch nicht über An- und Verkäufe unterhalten müssen, sondern darüber, was sie mit dem Gewinn in Höhe von 100 Euro anfangen. Am 25. Januar ist die Gruppe dann noch einmal eingeladen, zu der großen Siegerehrung in der Sparkassenakademie in Münster zu fahren.
»Das Planspiel Börse ist ein fester Bestandteil im Bereich Wirtschaftserziehung an den Schulen geworden«, erläutert Marketing-Mitarbeiterin Cornelia Bostelmann. Es sei ein praxisnaher Beitrag zur Förderung des Wirtschaftsverständnisses der jungen Leute. Sie würden ganz wie an der realen Börse die Brisanz und Dynamik des Aktienmarktes zu spüren bekommen. »Während der gesamten Spielzeit hatte die Börsenspielzentrale das Geschäftsvolumen einer größeren Sparkasse zu bewältigen: 1 029 147 Aufträge mit einem Umsatz von mehr als 5,5 Milliarden Euro wurden von den Nachwuchsbrokern abgewickelt.« Dafür hatten den Schülern 150 handelbare Wertpapiere an den Börsen in Frankfurt, Madrid, Mailand, Paris, Wien und London zur Verfügung gestanden, die sie zu den realen Schlusskursen kaufen und verkaufen konnten.

Artikel vom 11.01.2007